Ein Strukturplan für Gesundheit und Pflege

Vorarlberg führt als erstes Bundesland Gesundheit und Pflege in einem gemeinsamen Strukturplan zusammen. Das heißt, dass die Bereiche politisch nicht wie bisher isoliert voneinander betrachtet werden. Dafür soll der Pflegebereich ausgebaut, der Spitalsbereich umstrukturiert werden.

Ziel ist es, bis zum Jahr 2025 die Bundesvorgaben für die beiden Bereiche zu erfüllen und dabei in gegenseitiger Ergänzung und Abstimmung den Bedarf zu decken und die Qualität zu erhöhen. Da Gesundheit und Pflege zwei miteinander kommunizierende Bereiche sind, ist für Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) die neue Struktur ein Meilenstein: Eine gemeinsame Planung für die beiden Bereiche sei ein Gebot der Stunde und eine wichtige Schnittstelle, schließlich seien es zwei Versorgungsbereiche, die in Zukunft ganz stark aufeinander abgestimmt werden müssen.

Bettenzahl wird verringert

Um die Zielvorgaben des Bundes zu erfüllen, sind im Spitalsbereich etliche Neuerungen bis 2025 zu erwarten. Dazu zählt zum Beispiel die Zusammenfassung aller bisherigen Landesspitäler zu einer Mehr-Standort-Krankenanstalt. Weiters soll eine standortübergreifende chirurgische Abteilung für Feldkirch und Bludenz entstehen. Auch die Abteilungen für Gynäkologie in Bludenz und Feldkirch sollen enger kooperieren. Und generell soll dem ambulanten Bereich mehr Augenmerk gewidmet werden.

Für Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) heißt das, dass es eine Bettenreduktion geben wird - das sei klar und der Entwicklung der modernen Medizin geschuldet. Diese Entwicklung bringe auch viele Vorteile für die Patienten: Sie seien dann weniger lang im Spital.

Auch Pflege soll neu strukturiert werden

Gemeinsam mit der Neuaufstellung des Spitalsbereichs soll auch die Pflege neu strukturiert werden - in Abstimmung und in Kooperation mit niedergelassenen Ärzten und mit Spitalsärzten. Insbesondere sollen die Pflegeplätze ausgebaut werden, erklärt Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne): Man sei bis 2020 gut aufgestellt mit entsprechenden Bettenkapazitäten im Pflegebereich. Zwischen 2021 und 2025 gebe es dann Handlungsbedarf, da werde man ungefähr 125 weitere Betten brauchen.

Derzeit stehen vorarlbergweit 2.345 Pflegeplätze zur Verfügung. Ausgebaut werden soll auch die 24-Stunden-Betreuung, für beide Bereiche soll auch mehr Betreuungspersonal zur Verfügung stehen.

SPÖ begrüßt Strukturplan

Die Vorarlberger Sozialdemokraten unterstützen die Maßnahmen im von der Landesregierung vorgestellten Strukturplan. Positiv sei, dass es keine Schließungen von Krankenhäusern geben werde, teilt SPÖ-Vorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger in einer Aussendung mit. Bemühungen um eine zukunftssichere Versorgung seien im Strukturplan deutlich sichtbar. Wie die Umsetzung im Detail aussehen werde, bleibe aber abzuwarten.