„Schäfer vom Weidachknoten“ irritiert Lenker

Seit rund zwei Monaten sorgt ein Hund immer wieder für einen Schreckmoment am Bregenzer Autobahnknoten: der „Schäfer vom Weidachknoten“, der seit zwei Monaten direkt an der Autobahn lebt. Jetzt soll er eingefangen werden.

Wer glaubt, Straßenhunde gebe es nur in süd- und osteuropäischen Ländern, der irrt: Auch in Vorarlberg gibt es solche Hunde. Einer davon lebt seit rund zwei Monaten am Bregenzer Autobahnknoten Weidach - der Zu- und Abfahrt von Pfändertunnel, Citytunnel und Rheintalautobahn. Dort umschließt die Zubringerstraße zum Pfändertunnel eine kreisrunde Verkehrsinsel. Genau diese Insel hat sich der Schäfermischling als sein Zuhause ausgesucht.

Gefahr für Autofahrer - Falle wird gestellt

Sowohl der Hund als auch sein Besitzer, der in Lindau lebt, sind den Behörden bekannt. Der Hund stamme aus der Türkei, sei seinem deutschen Besitzer davongelaufen und lebe jetzt als scheues Wildtier an der Autobahn, erklärt Karl-Heinz Hanny von der Vorarlberger Tierrettung: Er reagiere nicht auf einen Namen oder Lockrufe. Als Nahrung dienen ihm Abfälle und Katzenfutter von den umliegenden Häusern.

Schäferhund

Fotolia/Heinz Meis/Sujetbild

Das Leben ohne Herrchen scheint dem Schäfer zu behagen. Immer wieder wird er direkt an der Autobahn in der Sonne liegend gesichtet - und immer wieder halten ihn besorgte Autofahrer für ein angefahrenes Tier und rufen die Tierrettung. Alle Versuche, den Schäfer vom Weidachknoten zu fangen, sind bisher gescheitert. Jetzt soll eine Falle aufgestellt werden - schließlich könnte das Tier im Straßenverkehr eine Gefahr darstellen.

Hund behält Lebensweise bei

Amtstierarzt Erik Schmid glaubt, dass es sich bei dem Hund um einen importierten Streuner handelt. Damit würde er nur seiner gewohnten Lebensweise folgen. Er sei es dann gewohnt, sich alleine durchzuschlagen, und auch der Verkehr störe ihn nicht. Ein solcher Hund behalte sich seinen Lebensraum ebenso wie seine große Scheu gegenüber Menschen.

Schmid sieht den Import insbesondere erwachsener „geretteter“ Hunde kritisch. Sie würden sich nur sehr schwer an die neuen Gegebenheiten gewöhnen. Noch dazu sei ihr Gesundheitsstatus oft völlig unklar, auch Infektionskrankheiten seien in Betracht zu ziehen. Ob die Händler nun kriminelle oder gutgemeinte Absichten hätten, der Hund könne dadurch zu einem „riesigen Problem“ werden.