Heimwerker leben gefährlich

Jeder zweite Österreicher sieht sich einer Erhebung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit zufolge als Heimwerker-Naturtalent. Dennoch: In Vorarlberg verletzten sich im Vorjahr 600 Menschen - das sind elf Verletzte pro Woche.

Die Hälfte aller Verletzungen betrafen im Vorjahr Finger oder Hände. Die häufigsten Verletzungsarten sind offene Wunden, Knochenbrüche, Sehnen- und Muskelverletzungen sowie Prellungen. Aber auch Amputationen sind immer wieder notwendig. Sehr häufig passieren auch Stürze von der Leiter. Deshalb gilt es, die Standfestigkeit der Leiter vor Beginn der Arbeiten zu prüfen und dann nur mit festen Schuhen hinaufzusteigen.

Heimwerker leben gefährlich

Fotolia/Aycatcher

Ursache für viele Unfälle sind Unachtsamkeit oder Überforderung, sagt Martin Pfanner vom Kuratorium. Wer merke, dass er müde oder unaufmerksam wird, sollte unbedingt auf seinen Körper hören und eine Pause machen.

Sicherheitstipps fürs Heimwerken

  • Hobbyhandwerker sollten sich an Handwerks-Profis orientieren und sich von Profis beraten lassen.
  • Sich nicht überfordern – bei anstrengenden Arbeiten öfter Pausen machen.
  • Unbequeme Arbeitspositionen vermeiden.
  • Immer auf angemessenen Arbeitsschutz achten.
  • Schutzbrille, Atemschutz, Gehörschutz, Schutzhandschuhe tragen.
  • Bestehende Schutzeinrichtungen bei Geräten niemals abmontieren.
  • Nie unter Zeitdruck arbeiten.
  • Auf qualitativ hochwertiges Werkzeug achten.
  • Ringe und anderen Schmuck ablegen, lange Haare zusammenbinden.
  • Keine weite Kleidung tragen.
    (Quelle: KSV)

Wenn doch was passiert: Richtig reagieren

Das Rote Kreuz empfiehlt folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen bei häufigen Heimwerker-Verletzungen - selbstverständlich ist zusätzlich die Rettung bzw. ein Arzt zu verständigen:

Das Rote Kreuz bietet Erste Hilfe-Kurse in verschiedenem Umfang an. Informationen unter www.roteskreuz.at.

Starke Blutungen
Ausreichend starken, manuellen Druck auf die Blutung ausüben, damit diese zum Stillstand kommt. An Armen und Beinen kann der manuelle Druck durch einen Druckverband ersetzt werden. Danach weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen (Lagerung, Frischluftzufuhr, Wärme, psychische Betreuung).

Abgetrennte Körperteile
Abgetrennte Körperteile sind prinzipiell wie jede andere Wunde zu behandeln. Nach der keimfreien Wundversorgung des abgetrennten Körperteils wird dieser in eine Rettungsdecke gewickelt oder in einen Plastiksack gegeben. Den abgetrennten Körperteil vor Hitze, Kälte und Nässe schützen und dem Rettungsdienst übergeben.

Schnittwunden
Wunde mit einer keimfreien Wundauflage bedecken und mit einem Verband fixieren. Basismaßnahmen (Lagerung, Frischluftzufuhr, Wärme, Psychische Betreuung) durchführen.

Fremdkörper in Wunden
Keimfreie Wundauflagen und Mullbinden verwenden, um den Fremdkörper zu fixieren. Die Wundauflagen und Mullbinden fixieren. Basismaßnahmen durchführen. Wunde von einem Arzt untersuchen lassen.