Familienbetrieb will Gore-Tex klagen

Der Vorarlberger Familienbetrieb Grabher Group will den US-Weltkonzern Gore-Tex klagen. Wie das Nachrichtenmagazin „News“ berichtet, hat Grabher gemeinsam mit Gore-Tex ein umweltschonendes Produktionsverfahren entwickelt, das von Gore-Tex jetzt aber nicht verwendet werde.

Laut Unternehmer Günter Grabher könnte Gore-Tex schon längst umweltfreundlich produzieren, tue es aber aus geschäftlichen Gründen nicht, schreibt „News“. „Gore hat das Verfahren mit unzähligen Tests im eigenen Haus erprobt und als sehr gut bewertet. Es ist aber etwas teurer als die aktuell eingesetzte Methode, weshalb es mittels Knebelverträgen vom Markt gehalten wird“, so Grabher zu dem Magazin. Der Vorarlberger fühlt sich von W.L. Gore über den Tisch gezogen, um Anwendung einer „revolutionären Technologie“, Entwicklungskosten und versprochene Aufträge geprellt.

Sammelklage angestrebt

Grabher will sich um die Unterstützung anderer Unternehmen aus der Textilbranche bemühen und eine Sammelklage initiieren. Die deutsche W. L. Gore & Associates GmbH in Putzbrunn bei München wollte gegenüber „News“ über geschäftliche Beziehungen in der Öffentlichkeit keine Auskunft geben, bestätigte aber, mit dem Unternehmen Grabher seit Längerem in Kontakt zu stehen.

Ankündigung verärgerte Grabher

Bei der Produktion von wasserabweisendem, aber atmungsaktivem Material werden bisher umweltschädliche per- und polyfluorierte Chemikalien eingesetzt. Das Nassverfahren ist zudem sehr abwasser-und energieintensiv. Auf der Sportartikelmesse ispo in München im Februar 2017 erklärte Gore, der Detox-Kampagne der Umweltschutzorganisation Greenpeace beizutreten und bis 2023 „giftfrei“ zu werden. Das verärgerte das Lustenauer Unternehmen Grabher, es hat einen Rechtsanwalt einschaltet.