Arzt soll gefälschtes Medikament verkauft haben
Der Verdächtige vertrieb das Mittel über eine eigens dafür in Österreich gegründete Firma, bei der man das Produkt online bestellen konnte. Es sollte angeblich sämtliche Krankheiten heilen, der Preis richtete sich nach der Schwere der Krankheit.
Verdächtige bestreiten Betrugsabsicht
Bei der Untersuchung der Plastikampullen stellte sich schließlich heraus, dass es sich bei der Substanz um Kochsalzlösung handelte. Nach umfangreichen Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Verdächtige das Mittel bereits seit August 2015 verkauft haben soll.
Anlaufstelle für Opfer
Das Bundeskriminalamt ersucht weitere Opfer, sich per E-Mail unter der Adresse BMI-II-BK-3-1-6@bmi.gv.at zu melden.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll es 80 Geschädigte geben, einige waren bei Bekanntwerden des Falles bereits verstorben. Der finanzielle Schaden beläuft sich laut Bundeskriminalamt auf 70.000 Euro. Der Mediziner und ein mutmaßlichen Mittäter wurden auf freiem Fuß angezeigt - sie bestreiten eine Betrugsabsicht.
Ärztekammer rät zur Anzeige
Die Vertreter der Ärztekammer dürfen sich zum laufenden Verfahren nicht äußern. Ihr Präsident Michael Jonas rät aber eventuell betroffenen Patienten, ihren persönlichen Fall anzuzeigen und sich von einem Anwalt beraten zu lassen.
Ähnlicher Fall in Oberösterreich
Ein ähnlicher Fall beschäftigt die Kriminalisten seit vergangenem November in Oberösterreich. Dort konnten neun Verdächtige ausgeforscht werden. Über vier von ihnen wurde Untersuchungshaft verhängt. Zwölf Opfer haben sich bereits gemeldet.