Trotz „Panama-Papers“: Hypo mit gutem Ergebnis

Trotz der Enthüllungen in den „Panama Papers“ und wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen kann die Hypo Landesbank Vorarlberg auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken: Der Gewinn ging nur leicht zurück.

Die Hypo hat im Geschäftsjahr 2016 einen Gewinn (vor Steuern) von rund 117,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2015 (121,1 Mio. Euro). Die Bilanzsumme hat sich um 4,3 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro verringert. Der neue Hypo-Vorstandsvorsitzende Michel Haller führte dies auf das negative Zinsniveau, ständig neue Belastungen wie die Bankenabgabe und politische Unsicherheiten zurück.

Hypo Landesbank

APA/ Dietmar Stiplovsek

Der messbare Schaden, den die Hypo durch die „Panama Papers“ erlitten habe, sei gering, so Haller. Konkret nannte er den Wegfall der Offshore-Geschäfte in der Karibik: „Da fallen uns Zahlungsverkehrsprovisionen weg - eine Million Euro im Jahr.“ Etwas stärker beeinträchtigt gewesen sei nur die Wiener Niederlassung.

Grundausrichtung bleibt

Auf das Ergebnis negativ ausgewirkt hätten sich die negativen Zins- und Provisionserträgen. Die Auflösung der Heta-Risikovorsorge hätte sich hingegen positiv ausgewirkt. Die Einlagen der Kunden stiegen um 5,7 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro.

An der Grundausrichtung der Bank werde sich nichts ändern, so Haller. Die Hypo Vorarlberg sei weiterhin eine erfolgreiche Regionalbank und werde national und international tätig sein. Hypo-Geschäfte mit Briefkastenfirmen in Risikoländern schloss er für die Zukunft aus.

„Überlegen uns jede Nachbesetzung sehr genau“

Personalkürzungen seien derzeit kein Thema, sagte Vorstand Johannes Hefel. Man habe die Kostenentwicklung aber ständig im Blick: „Wir überlegen uns jede einzelne Nachbesetzung in der Filiale sehr genau.“ Tendenziell werde man in den nächsten Jahren Mitarbeiter abbauen.

Eine neue Situation bringt das Jahr 2017 aber in jedem Fall: Die Haftungen des Landes Vorarlberg werden größtenteils auslaufen. Die Bank wird sich zukünftig also ohne den Rückhalt der öffentlichen Hand auf dem Markt behaupten müssen. Diesem Umstand sei auch geschuldet, dass der Name der Landes- und Hypothekenbak Vorarlberg im vierten Quartal geändert werden könnte - fix sei die Namensänderung aber noch nicht, so Haller.

Kaum Erkenntnisse durch U-Ausschuss

2016 hatte ein Journalistennetzwerk die sogenannten „Panama Papers“ veröffentlicht und damit fragwürde Finanzdeals in der ganzen Welt aufgedeckt. Die Hypo Vorarlberg tauchte als eine von zwei österreichischen Banken in den Papieren auf - sie soll geschäftliche Beziehungen zu Offshore-Gesellschaften unterhalten oder ihnen Konten zur Verfügung gestellt haben. Oft habe die Bank die wirtschaftlich Begünstigten gar nicht gekannt.

Die Hypo Vorarlberg bestritt die Vorwürfe stets. Ein vom Vorarlberger Landtag eingesetzter Untersuchungsausschuss untersuchte schließlich die Verantwortung des Landes, dem rund 76 Prozent der Hypo-Anteile gehören. Auch er förderte kaum neue Erkenntnisse zutage.