Wohnbaupaket soll Wohnen leistbarer machen

Das neue Wohnbaupaket der Landesregierung soll künftig das Wohnen in Vorarlberg wieder leistbarer machen. Unter dem Motto „Verbilligen, Verkleinern, Verdichten“ soll nun den steigenden Preisen entgegengewirkt werden.

Die Preise für Baugrundstücke, Hausbau und Mietwohnungen in Vorarlberg sind in jüngster Vergangenheit durchschnittlich um zehn Prozent pro Jahr gestiegen. Wohnen in Vorarlberg wird zunehmend zu einer Herausforderung, viele Menschen wissen kaum noch, wie sie sich einen angemessenen Wohnraum leisten sollen, da sind sich die zuständigen Wohnbausprecher der Parteien bei der Pressekonferenz am Dienstagvormittag einig.

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„Verbilligen, Verkleinern, Verdichten“ - mit diesen Maßnahmen will die Landesregierung das Wohnen wieder leistbar machen und hat deshalb ein neues Wohnbaupaket präsentiert.

Grundproblem: Knappheit bei Grund und Boden

Die aktuelle Situation ist alles andere als rosig, sagt beispielsweise ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück. Für ihn liegt das Problem darin, dass Grund und Boden in den vergangenen Jahren extrem knapp geworden sind. Wertsteigerungen stehen auf der Tagesordnung, dementsprechend hoch sei die Nachfrage und dann in Folge natürlich auch der Preis, sagt Frühstück.

Das neue Wohnbaupaket, das am Mittwoch im Volkswirtschafts-Ausschuss des Landtags beschlossen werden soll, zielt sowohl auf den gemeinnützigen als auch auf den privaten Wohnungsmarkt, erklärt ÖVP-Wohnbausprecher Albert Hofer. Besonders aber soll massiv in den sozialen Wohnsektor investiert werden. Geplant sei eine Steigerung von derzeit 500 Wohnungen auf 750 im Jahr, also 600 gemeinnützige Wohnungen und 150 aus dem Sonderwohnbauprogramm, und das vier Jahre lang. Das bedeutet eine Steigerung der aktuellen Bauleistungen um 50 Prozent, fügt Grünen-Wohnbausprecherin Nina Tomaselli hinzu. Das sei nicht weniger als das ambitionierteste Wohnbauprogramm seit einem Vierteljahrhundert.

Regionale Koordinationsstellen für Wohnungsvergabe

Zudem will die Regierung die Vergabe für Wohnungen auf neue Beine stellen und dafür regionale Koordinationsstellen einrichten. Es wird Vorort in jeder Gemeinde einen Zuständigen geben, erklärt Tomaselli, Zudem werde künftig etwas am Mietpreis geändert.

Neu: Existenzgründungs-Bonus

Im privaten Sektor soll die Wohnbauhilfe verändert werden. Die Förderungen sollen erhöht werden, gleichzeitig sollen die Bauträger auch im privaten Bereich die Baukosten künftig offenlegen müssen. Neu hinzu kommen soll ein Existenzgründungs-Bonus für junge Menschen. Außerdem will die Regierung mit den Gemeinden Pläne erarbeiten, um mehr Grundstücke anzukaufen und sowohl Wohngemeinschaften als auch die kostengünstige Modul-Bauweise zu fördern.

Grünen-Klubobmann Adi Gross ist jedenfalls zufrieden. Für ihn stellt das neue Wohnbaupaket einen wichtigen Meilenstein dar. Besonders lobt Gross, dass alle Landtagsparteien an diesem Wohnbaupaket mitgewirkt hätten.