VGKK-Obmann gegen Kassen-Zusammenlegung

Ein klares Nein zur diskutierten Zusammenlegung der österreichischen Krankenkassen von derzeit 18 auf fünf kommt von VGKK-Obmann Manfred Brunner. Es könnte dadurch sogar zu einer Verteuerung kommen, so Brunner.

Die prognostizierten 150 Millionen Euro, die durch die Zusammenlegung der Kassen im Verwaltungsbereich eingespart werden könnten, sind für Brunner unrealistisch.

In Deutschland habe der Bundesrechnungshof berechnet, dass eine Zusammenführung der Kassen bis zu einem Fünftel Mehrkosten bei der Verwaltung bringe und keine Einsparung bei den Sachkosten, sagt Brunner im Samstaginterview von ORF Radio Vorarlberg.

„Zusammenlegung nur auf Landesebene“

„Warum soll ein großer Moloch in Wien billiger kommen als dezentrale Strukturen“, so die Frage von Brunner. Wenn das Motto „je größer, desto billiger“ stimmen würde, müsste die Wiener Gebietskrankenkasse, die acht Mal so groß wie die Vorarlberger Gebietskrankenkasse ist, billigere Verwaltungskosten und weniger Personal haben. Aber es sei genau das Gegenteil der Fall.

In Wahrheit wolle man die Macht in Wien konzentrieren, weil man die Leistungen auf einem niedrigen Niveau vereinheitlichen wolle, so Brunner. Mit dem eingesparten Geld wolle man die Senkung der Lohnnebenkosten für die Wirtschaft finanzieren.

Eine Zusammenlegung der Kassen kommt für Brunner nur auf Landesebene in Frage. Dort würden alle wichtigen Partner zusammen sitzen.

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Das Interview mit VGKK-Obmann Manfred Brunner führte ORF Vorarlberg-Redakteur Andreas Feiertag.

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