Down-Syndrom: Kritik an langer Abtreibungs-Frist

Die Arbeitsgruppe Down-Syndrom Vorarlberg kritisiert längere Abtreibungsfristen für behinderte Babys. Für Obfrau Gabriela Meusburger wäre wünschenswert, dass Abtreibungen generell nur bis zur 16. Schwangerschaftswoche erlaubt sind.

Seit 2012 ermögliche ein neuer fast risikoloser Bluttest bereits in der Frühschwangerschaft festzustellen, ob das Ungeborene das Down-Syndrom hat oder nicht, erklärt Meusburger. Nur eines von zehn Elternpaaren, die die Diagnose erhielten, würden sich für das Kind entscheiden. Das bedeutet, dass neun von zehn betroffenen Kindern nicht geboren werden.

Meusburger würde sich wünschen, dass die 16. Woche eine Grenze sei und behinderte Kinder nicht bis zum Ende der Schwangerschaft abgetrieben werden könnten. Wichtig sei unter anderem, wie die Diagnose vermittelt wird.

„Nicht als Risiko für Familie und Gesellschaft sehen“

Den Menschen, der Gesellschaft und der Politik fehle es an Informationen über betroffene Familien und ihren Alltag. Man rede von Inklusion und Selbstbestimmung - Meusburger stellt aber die Frage, was die Meinung dieser Menschen und ihr Recht auf Leben wirklich zähle. Dafür brauche es eine gesellschaftliche Haltung die diese Kinder nicht als Risiko für Familie oder Gesellschaft bewerte.

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Flashmob auf dem Kornmarktplatz

Am Dienstagnachmittag haben Menschen mit und ohne Down-Syndrom auf dem Bregenzer Kornmarktplatz getanzt und gesungen.

Informieren über das Leben Betroffener

Die Öffentlichkeit wisse zu wenig über jene Menschen, bei denen das Chromosom 21 dreifach vorhanden ist, sagen die Mitglieder der Arbeitsgruppe Down-Syndrom Vorarlberg. Fast 100 betroffene Familien bildeten ein Netzwerk. Die Arbeitsgruppe Down-Syndrom Vorarlberg will Anlaufstelle und Informationsquelle für betroffene Familien sein.

Unter anderem werden Workshops und Vorträge gestaltet. Auch die Öffentlichkeitsarbeit spiele eine große Rolle: Man wolle über das Leben von Menschen mit Down-Syndrom aufklären. Eine vom Arbeitskreis herausgegebene Broschüre enthalte Erfahrungsberichte von Eltern, wie sie mit der Diagnose fertiggeworden seien und wie ihr Leben verlaufe.