Telefonseelsorge startet Optimismus-Kampagne

Die Telefonseelsorge Vorarlberg will nicht mehr nur der heiße Draht im Notfall sein, sondern mit einer neuen Kampagne im Alltag positiv stimmen. Dazu werden 71.000 Karten mit Wünschen verteilt - an den verschiedensten Orten des Landes.

In ihrer täglichen Arbeit helfen die 89 ehrenamtlichen Mitarbeiter der Vorarlberger Telefonseelorge, bei den Anrufern eine positive Wendung zu erreichen. Dabei haben „wir gemerkt, dass wir am Telefon viel bewirken, in dem wir Menschen ihre Selbstwirksamkeit zurückgeben. Und das wollen wir jetzt unter die Leute bringen“, sagt Sepp Gröfler, der Leiter der Telefonseelsorge.

So entstand die Idee, 142 Wünsche unters Volk zu bringen. 71.000 kleine Kärtchen mit positiven Wünschen sind gedruckt worden und werden nun verteilt. Gröfler: „Vielleicht finden Sie einen Wunsch beim Kaffeetisch oder im Gipfelbuch bei einem Gipfelkreuz“. Die Wünsche sollen nach Vorstellung der Initiatoren auch weitergegeben werden, damit sie eine größere Wirkung erzielen.

Telefonseelsorge neue Kampagane

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Telefonnummer bekannter machen

Die Welt werde das natürlich nicht ändern, sagt der Obmann der Telefonseelsorge, Psychiater Albert Lingg. Aber er hofft, dass auf diese Art und Weise Menschen in eine andere Stimmung gebracht werden, „vielleicht zum Nachdenken angeregt werden und damit vielleicht auf eine andere Spur kommen“, falls nötig. Die Aktion hat aber auch einen ganz pragmatischen Hintergrund: Die Telefonseelsorge will damit auch ihre Telefonnummer 142 bekannter machen und die Hemmschwelle bei Betroffenen senken.

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Höchststand bei Anrufen

In ihrem 36 Jahren ist die Telefonseelsorge für Betroffene ein wichtiger Anker. Mit 14.100 Anrufern ist im Vorjahr ein Höchststand verzeichnet worden - mehr dazu in: Mehr Anrufe bei der Telefonseelsorge. Bei 731 Fällen ging es um Akut-Situationen wie Gewalt, Panikattacken oder Suizid. Fast zwei Drittel der Anrufer sind Frauen. Neuerdings bietet die Telefonseelsorge auch eine Online-Beratung an.

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