Wolford weiterhin in den roten Zahlen

Der börsennotierte Vorarlberger Strumpfwarenhersteller Wolford ist nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (Mai 2016 - Jänner 2017) weiterhin in der Verlustzone. Der Umsatz sank um 7,5 Prozent auf 119 Millionen Euro.

Der Umsatzrückgang sei im Wesentlichen auf das schwache erste Halbjahr zurückzuführen, das geprägt war von einem schwierigen Marktumfeld sowie von internen Problemen in der Bedarfs- und Vertriebsplanung, so Wolford in einer Aussendung am Freitag.

Interne Fehler bei der Neuorganisation des Warenmanagements im Retail hätte zu einer mangelhaften Bedarfsplanung und Flächenbewirtschaftung im ersten Halbjahr geführt. Zusammen mit dem verschobenen Auslieferungsterminen für die Herbst- und Winterkollektion habe dies zu erheblichen Umsatzeinbußen und zu aufwendiger Nachproduktion sowie erhöhten Vorratsbeständen geführt.

Komplette Umstellung der Warenlieferung

Wolford hat nun auf die Bedarfs- und Vertriebsplanungsprobleme reagiert und die „organisatorische Konsequenzen gezogen“ sowie das System der Warenlieferung „komplett umgestellt“. Ab Juni 2017 werden Retail-Standorte von Wolford und die Wholesale-Kunden monatlich mit neuen Produkten beliefert, ausgenommen sind die Monate Mai und Dezember.

Der Aufbau einer zentralen EMEA-Vertriebsplattform in Bregenz und Antwerpen ist abgeschlossen und laut Wolford sind „erste positive Effekte auf Kostenseite bereits spürbar“.

Mit Verlust bis zu zehn Millionen Euro gerechnet

Die Umsatzeinbußen konnte Wolford im dritten Quartal nicht mehr aufholen - trotz vier Prozent höherer Umsatzerlöse als im Vorjahresquartal. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg auf 3,53 Millionen Euro nach 2,44 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Damit konnten die deutlichen Verluste im ersten Halbjahr aber nicht kompensiert werden. Das Ergebnis nach Steuern lag bei minus 5,7 Millionen Euro nach 0,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Für das Geschäftsjahr 2016/17 rechnet die Wolford-Geschäftsführung mit einem operativen Verlust zwischen minus acht bis minus zehn Millionen Euro ohne eventuelle Bewertungseffekte.

Überarbeitung der Mittelfristplanung

Derzeit überarbeitet das Management laut Unternehmensangaben die Mittelfristplanung und will damit den Strumpfwarenhersteller wieder in die Gewinnzone bringen. Außerdem wird an einer „nachhaltigen Finanzierungsstruktur“ mit einer langfristigen Finanzierung der Vermögenswerte gearbeitet. „Details wird das Unternehmen baldmöglichst veröffentlichen“, hieß es am Freitag.

Die Nettoverschuldung stieg zum 31. Jänner 2017 von 17,4 Millionen Euro auf 32,5 Millionen Euro, was einem Verschuldungsgrad von 53 Prozent (31. Jänner 2016: 23 Prozent) entspricht. Wesentliche Ursachen sind laut Wolford die Entwicklung des Ergebnisses sowie gestiegene Finanzverbindlichkeiten vor allem zur Finanzierung der Vorratsbestände. Die Eigenkapitalquote sank von 52 auf 40 Prozent.

Links: