Mehr Schwerverkehr in Vorarlberg

Der Lkw-Verkehr auf Vorarlbergs Autobahn hat seit dem Jahr 2010 weiter zugenommen. Laut dem Verkehrsclub Österreich waren im Vorjahr auf der A14 bei Dornbirn um rund 12 Porzent mehr Lkw unterwegs als noch vor sechs Jahren.

„Was Autofahrer und Anrainer entlang der Autobahnen erleben, wird durch diese Daten belegt. Der Lkw-Verkehr hat in Vorarlberg in den vergangen Jahren weiter zugenommen“, weist VCÖ-Experte Markus Gansterer auf eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag hin. Die VCÖ-Analyse zeigt, dass der Lkw-Verkehr auf der A14 je nach Zählstelle im Vorjahr um sechs Prozent (Koblach) bis zwölf Prozent (Dornbirn) stärker war als im Jahr 2010. Auf der S16 wurden beim Arlbergtunnel um zwei Prozent mehr Lkw gezählt.

Lkw-Aufkommen an Werktagen

  • A14 Pfändertunnel 5.250 (+ 7,6%)
  • A14 Koblach 4.900 (+ 6,2%
  • A14 Dornbirn 4.670 (+ 11,9%)
  • A14 Schwarzach 4.530 (+ 10,3%)
  • S16 Arlbergtunnel 1.410 (+ 2,0%)

Mehr Verkehrs- als Wirtschaftszuwachs

„Der Lkw-Verkehr hat zum Teil um Vielfaches stärker zugenommen als die Wirtschaft wächst," so Gasterer. Die Ineffizienz im Transport sei groß, vor allem auch weil der Lkw-Verkehr nur einen Teil der von ihm verursachten Kosten trage. Viele von den Lkw verursachten Kosten würden auf die Allgemeinheit abgewälzt. "Die rechte Spur wurde so zur rollenden Lagerhalle“, stellt Gansterer fest. Zu den auf die Allgemeinheit abgewälzten Kosten zählen laut VCÖ unter anderem Umwelt- und Gesundheitsschäden durch Abgase, Lärm und Unfälle. Zudem nutzen schwere Lkw die Straße rund 35.000 Mal so stark ab wie Pkw.

Mindestmaut für Lkw auf EU-Ebene

Der VCÖ fordert eine Mindestmaut für Lkw auf EU- Ebene und die EU-rechtliche Möglichkeit, Lkw im Alpentransit zur Nutzung der Rollenden Landstraße verpflichten zu können. Zudem sind verstärkte Maßnahmen gegen die Kabotage nötig, die Österreich laut Studie rund 500 Millionen Euro pro Jahr kostet, weil ausländische Frächter für Tätigkeiten in Österreich nicht nach heimischen Kollektivvertag bezahlen. Darüber hinaus brauche es in Österreich mehr Lkw-Kontrollen, damit Tempolimits sowie Sicherheitsvorschriften eingehalten werden, so Gasnterer weiter. Im Jahr 2016 wiesen fast zwei Drittel der auf Österreichs Autobahnen kontrollierten Lkw schwere Mängel auf, bei jedem vierten wurde sogar Gefahr in Verzug festgestellt.

Österreichweit noch größerer Zuwachs

Die Zunahme des Lkw-Verkehrs war österreichweit stärker als in Vorarlberg, so ein weiteres Ergebnis der VCÖ-Analyse. Der VCÖ hat insgesamt die Daten von 121 Asfinag-Zählstellen auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen analysiert: Bei fast der Hälfte der Zählstellen war die Zunahme des Schwerverkehrs im Vergleich zum Jahr 2010 stärker als 14 Prozent, davon bei jeder vierten sogar höher als 20 Prozent.

Bei weiteren 34 Zählstellen nahm der Lkw-Verkehr zwischen 10 und 14 Prozent zu und bei 25 Zählstellen um bis zu 10 Prozent. Nur bei sieben Zählstellenwaren im Jahr 2016 weniger Lkw unterwegs als im Jahr 2010.