Intersky-Klagen: Ex-Geschäftsführer wehren sich

Nachdem der Masseverwalter der insolventen Fluglinie Intersky drei ehemalige Geschäftsführer geklagt hat, reagiert jetzt deren Anwalt Horst Lumper: „Die drei hätten sich in keiner wie immer gearteten Form bereichert“.

Bei den drei ehemaligen Geschäftsführern geht es um Renate Moser, Roger Hohl sowie Peter Oncken. Die Ex-Geschäftsführer hätten bis zuletzt versucht, das Unternehmen zu retten und dazu mit Investoren Gespräche geführt, so deren Anwalt Horst Lumper in einer schriftlichen Stellungnahme an den ORF. Erst als klar war, dass Finanzierungszusagen nicht eingehalten werden, mussten die Geschäftsführer laut Lumper das Insolvenzverfahren eröffnen.

Renate Moser habe zudem auf ihr zustehende Forderungen verzichtet, um den Weiterbestand der InterSky Luftfahrt GmbH zu ermöglichen, argumentiert deren Anwalt. Bei den von Masseverwalter Lukas Pfefferkorn jetzt geltend gemachten Schadenersatz-Ansprüchen handle es sich ausschließlich um Forderungen, die sich aus einer allenfalls verspäteten Insolvenzeröffnung ergeben.

Millionenklage gegen Ex-Manager

Der Dornbirner Rechtsanwalt Lukas Pfefferkorn ist der Masseverwalter der insolventen InterSky. Er rechnet jetzt auch mit den einstigen Managern ab. Pfefferkorn hat drei Ex-Geschäftsführer der InterSky geklagt, und zwar wegen deren Geschäftsführerhaftung. Das bestätigt Norbert Stütler, Pressesprecher des Landesgerichts Feldkirch, auf ORF-Anfrage. Die Klagssumme beläuft sich auf insgesamt 2,8 Millionen Euro.

Davon unabhängig hat der Masseverwalter bereits zu Jahresbeginn drei frühere Geschäftspartner von InterSky geklagt, weil sie kurz vor der Millionenpleite durch Zahlungen bevorzugt worden seien - mehr dazu in Intersky-Pleite: Masseverwalter klagt Ex-Partner.

Gläubiger fordern mehr als 86 Millionen Euro

Die Pleite von InterSky gehört zu den größten Insolvenzen in Vorarlberg. Die Forderungen der 2.700 Gläubiger belaufen sich auf mehr als 86 Millionen Euro. Pfefferkorn hat davon nur rund 6,8 Millionen Euro anerkannt. Mit den Klagen gegen das frühere Management und die ehemaligen Geschäftspartner will der Masseverwalter mehr Geld für die Konkursmasse bekommen und damit schlussendlich mehr Geld für die Gläubiger.

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