Große Lawinengefahr am Arlberg

Der Lawinenwarndienst des Landes hat am Dienstag vor einer großen Lawinengefahr am Arlberg und in den Lechtaler Alpen gewarnt. Laut Experten ist in den kommenden Tagen keine Besserung in Sicht - im Gegenteil.

Oberhalb von 2.200 Metern herrsche Gefahrenstufe vier auf der fünfteiligen Skala, sagte Lawinenexperte Andreas Pecl. Im Rest des Landes sei die Lawinengefahr oberhalb von 1.600 Metern nach wie vor erheblich (Stufe drei).

Neuschnee und Wind verschärfen Situation

In Regionen über 1.200 Meter Seehöhe fielen seit Montag in Vorarlberg rund 15 bis 30 Zentimeter Neuschnee, lokal auch mehr. Ein zeitweise stürmischer Wind sorgte zudem für weitere Verfrachtungen von Neu- und Altschnee und damit zu umfangreichen frischen Triebschneeansammlungen. Sie lägen teils auf lockerem Schnee, seien mit zunehmender Höhe nur schwach bis mäßig mit der Altschneedecke verbunden und deshalb störanfällig, informierte der Experte des Landes.

Vor allem oberhalb von 1.800 Metern in windbeeinflussten Kammlagen, eingewehten Rinnen und Mulden sowie hinter Geländekanten stellten Triebschneeansammlungen am Dienstag eine bedeutende Gefahrenquelle dar. Bereits einzelne Wintersportler könnten an solchen Stellen Lawinen auslösen, warnte Pecl und mahnte, auf „Wumm-Geräusche“ und Risse beim Betreten der Schneedecke zu hören. Skitouren abseits der Pisten erforderten lawinenkundliches Beurteilungsvermögen.

Gefahr könnte noch weiter ansteigen

Spontanauslösungen von Lockerschneelawinen erwartete der Experte am Dienstag vermehrt in den neuschneereichen Gebieten aus steilen Rinnen sowie Fels- und Schrofengelände. Während des Tages soll es in Vorarlberg vor allem in den Nordweststaulagen des Bregenzerwaldes und des Arlbergs schneien. Die Lawinengefahr werde sich nicht wesentlich ändern und könnte in höheren Lagen regional auch noch ansteigen, so Pecl in einem Ausblick auf die kommenden Tage.

Erst am vergangenen Freitag ist es im Silbertal zu einem Lawinenabgang gekommen, bei dem zwei Tourengeher unverletzt geblieben sind - mehr dazu in Zwei Deutsche überlebten Lawinenabgang.