SUPRO-Leiter Prenn im Samstaginterview

Der Leiter der Suchtpräventionsstelle SUPRO, Andreas Prenn, verlangt im Radio-Vorarlberg Samstaginterview ein entschlossenes Vorgehen gegen Alkoholismus. Das Gesundheitsministerium lasse die Alkoholstrategie in der Schublade verkommen, schuld daran seien Lobbyisten.

Im Unterschied zu vielen anderen EU-Staaten hat Österreich keine eigene Alkoholstrategie, um gegen die steigende Zahl an alkoholkranken Personen anzukämpfen.

Grundsätzlich wäre eine solche Strategie zwar erkennbar, sie werde nur nicht umgesetzt, kritisierte Prenn. Das Gesundheitsministerium lasse sie in einer Schublade verkommen. Seiner Ansicht nach sind Lobbyisten daran schuld, wirtschaftliche Interessen seien einfach zu groß. Nun würden die Länder ihre eigenen Alkoholstrategien umsetzen, wie zum Beispiel Vorarlberg. Eine einheitliche Lösung werde er wohl als SUPRO-Chef nicht mehr erleben.

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Das Samstag-Interview zum Nachhören

„Dialogwoche Alkohol“

Im Mai (15. - 20.) veranstaltet die ARGE Suchtpävention eine so genannte „Dialogwoche Alkohol“. Das Thema: „Wieviel ist zuviel“? Seit Jahren hätten die Stellen darauf gedrängt, dass eine solche Aktion in Österreich stattfindet - ähnlich wie in der Schweiz und in Deutschland, sagte Prenn. Es gehe um Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung. Am Dienstag 16. Mai wird etwa auch Primar Reinhard Haller einen Vortrag halten - mit anschließender Podiumsdiskussion.

Rauchverbot - „totes Recht“

Prenn bezweifelt auch, dass ein Rauchverbot für unter 18-Jährige etwas bringen würde. Wenn das jetzige Gesetz mit Rauchen ab 16 nicht kontrolliert und sanktioniert werde, dann werde sich bei Jugendlichen auch mit einer neuen Altersgrenze nichts ändern. Das sei totes Recht, sagte Prenn. Zudem könne man nicht 16-Jährigen das Wählen erlauben, den Konsum von Nikotin aber verbieten.

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