TBC bereitet Landwirten weiter Sorgen

In Sachen Rinder-TBC hat es in Vorarlberg zuletzt Grund zum vorsichtigen Aufatmen gegeben: Statt 95 Tieren wie im Vorjahr mussten in der heurigen Saison „nur“ zwölf Tiere getötet werden. Die Landwirte sind dennoch nervös.

Der TBC-Erreger springt bekanntlich im Alpsommer von Rotwild auf Rinder über. Deshalb gilt es, die Rotwild-Bestände zu reduzieren - diesbezüglich gibt es einen Konsens. Und genau in diesem Bereich sehen Landwirte nach wie vor Luft nach oben. „Der Abschuss im Klostertal, muss ich sagen, ist heuer sehr gut erfolgt“, sagt etwa Hans Küng aus Zürs. „Im Kerngebiet Silbertal wieder nicht.“

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TBC: Nervosität hoch

Die TBC-Situation im Land hat sich zuletzt zwar etwas entspannt. Bei den Landwirten ist die Nervosität aber nach wie vor hoch.

Die Situation sei seit sechs Jahren dieselbe: Die Familien würden jedes Jahr wieder auf Nadeln sitzen, ob sie ein TBC-krankes Tier im Stall hätten oder eben nicht, so Küng. Gerade im Silbertal müsse noch mehr getan werden: „Ich glaube halt, dass wir massiver dahintergehen müssen, was die Abschusszahlen anbelangt.“ Er habe nicht das Gefühl, dass das Problem in allen Bereichen so ernst genommen werde, wie es sollte.

Mehr Druck auf Jäger gefordert

Die Zusammenarbeit funktioniere mit den meisten Jägern gut, sagt der Brazer Landwirt Josef Nessler. Aber es gebe immer wieder einzelne Jäger, die nicht mitarbeiten würde - und das solle man auch aufzeigen. Nessler sieht diesbezüglich Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) und Landesveterinär Norbert Greber gefordert: Sie müssten „ein bisschen mehr Druck machen.“

Landesrat Schwärzler sagt, die Zusammenarbeit mit den Jägern funktioniere gut. Beim Erfüllen der Rotwild-Abschussquoten müssten die Jäger aber weiterhin konsequent bleiben. Wenn es Kritik an einzelnen Jägern gebe, dann sei er bereit, das in Gesprächen abzuklären.

Acht Betriebe gesperrt

Vergangene Woche hatte Landesveterinär Greber eine vorläufige Bilanz unter die TBC-Saison in Vorarlberg ziehen können: Fast 9.000 Rinder in mehr als 700 Betrieben wurden untersucht. Zwölf Tiere mussten getötet werden - im Jahr davor waren es noch 95. Acht Betriebe sind nach wie vor gesperrt. Die Abschussquote für Rotwild konnte nach Angaben des Landes zu 101,5 Prozent erfüllt werden.