Sparzwang bringt Kulturschaffende unter Druck

Der Sparzwang setzt dem Montafoner Kulturleben ordentlich zu: Private Sponsoren kürzen ihre Gelder teilweise drastisch, öffentliche Gelder werden weniger. Das trifft die wenigen Kulturanbieter und -schaffenden hart.

Die illwerke vkw, aber auch Banken, haben Sponsorengelder stark gestrichen oder ganz gekürzt. Manche Kulturschaffende trifft das hart - etwa Roland Haas, den künstlerischen Leiter des Montafoner Kunstforums. „Es ist bedauerlich, dass die Kürzungen wirklich massiv sind“, so Haas gegenüber dem ORF Vorarlberg.

So habe sich sein Hauptsponsor, die Vorarlberger illwerke, von einem Jahr aufs nächste verabschiedet. Erfahren habe man davon nicht direkt vom Unternehmen, sondern indirekt über Bürgermeister.

illwerke: Gesprächsangebot nicht angenommen

Andreas Neuhauser, Pressesprecher der illwerke, argumentiert mit der wirtschaftlichen Situation: „Leider ist die Situation in der Energiewirtschaft derzeit so, dass es notwendig ist, Einsparungen zu treffen - und die betreffen natürlich auch den Sponsoringbereich.“

Dass die Streichung über Dritte ausgerichtet wurde, sei nicht richtig: Es habe ein Gespräch mit der Obfrau des Kunstforums gegeben - und auch ein Angebot für weitere Gespräche, das bislang nicht angenommen worden sei.

Umbau Montafoner Museen liegt auf Eis

Auch der Stand Montafon hat dem Kunstforum 40 Prozent der bisherigen Fördergelder gestrichen. Betroffen ist aber nicht nur das Kunstforum - auch bei den Montafoner Museen wurde der Sparstift angesetzt. Ein Beispiel sei der Grundsatzbeschluss vor einigen Jahren, ein Museum umzubauen, sagt Leiter Michael Kasper. Das Projekt liege derzeit aus „Geldgründen“ auf Eis.

Standesrepräsentant Herbert Bitschnau erklärt die Sparmaßnahmen damit, dass eben überall gespart werden müsse. Wenn die Sponsoren abhandenkämen oder die Gemeinden sparen müssten, dann wirke sich das auch auf den Stand Montafon aus - weil auch er auf die Geldgeber angewiesen sei.

Suche nach neuem Hauptsponsor

Kunstforum-Leiter Roland Haas resigniert indes: „Wir sind auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor - aber das ist hoffnungslos.“ Es kämen insgesamt im Tal nur wenige private Sponsoren in Frage. Und diese hätten bisher auch allesamt nur Absagen erteilt - mit der Begründung, dass rundherum gespart werden müsse.