Mitgliedsbeiträge verschwendet? AK dementiert

NEOS-Nationalratsabgeordneter Gerald Loacker wirft der Arbeiterkammer Vorarlberg (AK) die Verschwendung von Mitgliedsbeiträgen vor. Sie investiere in Prachtbauten, die sie gar nicht brauche. Die Kammer weist die Kritik zurück.

Vor sieben Jahren erst habe die AK Vorarlberg in Feldkirch ihre neue Zentrale bezogen, so der NEOS-Nationalratsabgeordnete Gerald Loacker. Jetzt werde nebenan um knapp zehn Millionen Euro schon wieder neu gebaut - obwohl die Kammer den Platz gar nicht brauche, sondern sechs der sieben Stockwerke vermieten wolle, kritisiert Loacker.

Auch in Dornbirn habe die AK ein Gebäude für eine neue Außenstelle gekauft und um vier Millionen Euro adaptiert. Pure Geldverschwendung also, wettert Loacker, die AK müsse endlich die zwangsweise eingehobenen Mitgliedsbeiträge senken. Mit diesen Investitionen versuche die Führung der AK Vorarlberg nur ihre großen Rücklagen zu verschleidern.

„Vernünftiges Investment und bessere Erreichbarkeit“

Arbeiterkammer-Direktor Rainer Keckeis weist die Kritik deutlich zurück: In Feldkirch sei das alte, nicht mehr sanierbare ÖGB-Gebäude abgerissen worden, der Neubau sei ein vernünftiges Investment in Immobilien. In Dornbirn habe man das Gebäude am Bahnhof gekauft, um die Außenstelle mit öffentlichen Verkehrsmitteln leichter erreichbar zu machen. Von Verschwendung könne keine Rede sein, alle Bauten würden zu zwei Dritteln kreditfinanziert und keineswegs aus der Portokasse bezahlt - und Ziel der AK sei eben, möglichst überall im Eigentum zu sein.

Ein von Loacker ebenfalls kritisiertes Wertpapier-Investment verteidigt Keckeis mit dem Hinweis, das seien gesetzlich vorgeschriebene Rücklagen für ganz alte Kammer-Pensionen - gäbe es die nicht, würde Loacker wohl auch das kritisieren, meint Keckeis. Seinen Angaben nach bezieht die AK Vorarlberg jährlich 19,5 Millionen Euro aus Mitgliedsbeiträgen - pro Kopf seien das im Schnitt 11,30 Euro monatlich.