Rüf: Investitionen und neue Pläne für Kiesgrube

Das Bau- und Transportunternehmen Gebrüder Rüf baut derzeit seinen Stammsitz in Au im Bregenzerwald aus. Laut Wirtschaftspresseagentur hat das Unternehmen zudem einen neuen Standort für eine Kiesgrube in Schnepfau in Planung.

Wie der geschäftsführende Gesellschafter Christoph Rüf im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur (WPA) erklärte, werden derzeit die Büroflächen des Unternehmens auf etwa 550 Quadratmeter verdoppelt. Zudem entstehen neue Lagerräume für die Werkstatt und ein erweiterter Aufenthaltsraum.

Gleichzeitig errichte Rüf eine Tiefgarage mit 50 Kfz-Stellplätzen für die Mitarbeiter, neue, rund 1.200 Quadratmeter große Lkw-Hallen sowie einen neuen Bauhof mit Laderampen. Die seit Oktober 2016 laufende Erweiterung soll bis zum Sommer 2017 abgeschlossen sein. Das Investitionsvolumen beziffert Rüf mit rund 3,5 Millionen Euro.

Neue Pläne für Kiesgrube

Das Unternehmen plant seit längerem eine neue Kiesgrube im Bregenzerwald, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Vom ursprünglichen Vorhaben einer Kiesgrube an der L200 in Schnepfau rückte das Unternehmen nach Protesten aus Bevölkerung und Gemeindepolitik ab - mehr dazu in Rüf rückt von Kies-Plänen in Schnepfau ab.

Nun laufen laut Rüf konkrete Vorplanungen für einen alternativen Standort der neuen Kiesgrube - und zwar im nördlichen Wandfuß der Kanisfluh im Bereich von zwei Lawinenzügen, ebenfalls auf dem Gemeindegebiet von Schnepfau. Die mögliche neue Kiesgrube habe eine Kapazität von etwa 800.000 Kubikmetern und reiche für rund 30 Jahre, so Rüf. Dabei werde das Areal im Ortsteil Engevorsäß vornezu wieder mit anderem Material aufgefüllt und schlussendlich begrünt.

Rüf hofft auf bessere Akzeptanz des neuen Standorts

Aufgrund der größeren Entfernung zu den nächsten ganzjährig bewohnten Häusern und der verhältnismäßig schlechten Einsehbarkeit dieses schattseitig gelegenen Areals hofft Rüf auf mehr Akzeptanz in Bevölkerung und Regionalpolitik. Die Gespräche mit den zuständigen Behörden hätten bereits stattgefunden. „Wir werden diese neue Kiesgrube noch im Frühjahr 2017 beantragen“, so Rüf.

„Unsere Kiesgrube in Hopfreben ist mehr oder weniger leer. Uns geht schlicht und ergreifend der Rohstoff aus, und das bei vielen geplanten Bauprojekten in der Region. In zwei bis drei Jahren kann der Bedarf nicht mehr regional gedeckt werden“, so Rüf. Der schon jetzt steigende Kiesimport aus Deutschland in den Bregenzerwald sei nicht nur kostenintensiv, sondern umwelt- und verkehrstechnisch höchst bedenklich, so Rüf. Rüf betreibt zudem ein Kieswerk in Au. Dazu kommen der Steinbruch Ros-Rock und eine 20-Prozent-Beteiligung am Betonwerk BWB in Andelsbuch.

Umsatzplus von 20 Prozent

Rüf begründet die Investitionen in das Unternehmen insbesondere mit der geschäftlichen Entwicklung des Unternehmens. So seien in den vergangenen Jahren sowohl die Anzahl der Mitarbeiter als auch das Geschäftsvolumen gestiegen. Gegenwärtig beschäftigt das Unternehmen je nach Saison zum Höchststand rund 115 Mitarbeiter, vor fünf Jahren waren es 85.

Im Geschäftsjahr 2015/16 (31. Mai) erzielte die Gebrüder Rüf Bau und Transport GmbH & Co KG einen Umsatz von 18,8 Millionen Euro, ein Plus von über 20 Prozent. Dieses deutliche Wachstum sei insbesondere auf mehrere Großprojekte zurückzuführen. Im Jahr davor lag der Zuwachs bei 2,3 Prozent. Ein Blick in die jüngst veröffentlichten Jahresabschlüsse zeigt deutlich schwarze Zahlen auf der Ertragsseite.

Standorte im Bregenzerwald und im Kleinwalsertal

Die 1948 gegründete Firma ist in den Bereichen Transporte, Tiefbau, Bohr- und Sprengarbeiten, Spezialtiefbau, Abbrucharbeiten, Rohstoff- und Baustoffhandel, mobile Brecher- und Sortieranlagen sowie Bodenaushubdeponien tätig. Neben dem Stammsitz in Au gibt es eine Niederlassung in Hirschegg im Kleinwalsertal. Das Familienunternehmen wird derzeit in zweiter und dritter Generation geführt, nämlich von Bruno, Christoph und Josef Rüf junior.