Thoma will Bludenzer ÖVP umbauen

Der designierte Bludenzer Kulturstadtrat und ÖVP-Stadtparteiobmann Christoph Thoma will die Volkspartei in Richtung einer Bürgerbewegung umbauen. Kritik an seiner Bestellung kommt von Vizebürgermeister Mario Leiter.

In einer Aussendung hatte die Bludenzer ÖVP am Wochenende bekanntgegeben, Thoma für die Position des Kulturstadtrats nominiert zu haben - eine Funktion, die er bereits zwischen 2015 und 2016 bekleidet hatte. Zudem wird Bludenz-Rückkehrer Thoma auch als geschäftsführender Stadtparteiobmann eingesetzt.

„Frage stellt sich heute nicht“

In einer ersten Reaktion ließ Thoma gegenüber ORF Radio Vorarlberg seine Absicht erkennen, die ÖVP weiterentwickeln zu wollen. Die Parteien müssten sich zukünftig breiter aufstellen und Themen ansprechen, die die Menschen berühren würden. Ziel der nächsten Jahre sei es auch, mit „neuen Methoden“ auf die Menschen zuzugehen.

Christoph Thoma Stadtmarketing neue Aufgabe

Udo Mittelberger

Die Frage, ob er sich als Katzenmayer-Nachfolger in Stellung bringen wolle, umging Thoma: „Diese Frage stellt sich heute nicht, diese Frage stellt sich morgen nicht. Wir haben einen Bürgermeister, der ist gewählt bis 2020 - und was dann passiert, wird man dann diskutieren.“

Kritik von Leiter und OLB

Kritik an Thomas Bestellung gab es vom Regierungspartner. Vizebürgermeister Mario Leiter (SPÖ) meinte, er habe am Samstagabend telefonisch von der Umstellung erfahren. Nicht mitgeteilt worden sei ihm vom Bürgermeisterteam, dass er sein - seiner Meinung nach sehr erfolgreich geführtes - Ressort Jugend verliere. Acht ÖVP-Regierungsumbildungen in zwei Jahren würden eine gute Stadtpolitik schwierig machen, so Leiter.

Wolfgang Maurer von den der Offenen Liste Bludenz fand es schade, dass eine Frau aus der Politik ausscheiden müsse, weil es offensichtlich keine gute Rahmenbedingungen gebe, um Familie, Beruf und Politik unter einen Hut zu bringen.