Liechtenstein: Knapper Erfolg für Regierungschef

Das Fürstentum Liechtenstein hat am Sonntag einen neuen Landtag gewählt. Die Fraktion von Regierungschef Adrian Hasler bleibt zwar stimmenstärkste Partei, verliert aber Stimmen.

Nach Auszählung aller elf Gemeinden verlor Haslers Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP) 4,8 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl 2013 und kam auf 35,2 Prozent. Ihr Koalitionspartner, die Vaterländische Union (VU), legte um 0,2 Prozentpunkte auf 33,7 Prozent zu. Die Koalitionsparteien liegen nur noch 1,5 Prozentpunkte auseinander.

Gewinner sind die Oppositionsparteien: Die Unabhängigen (DU) verbesserten sich um 3,1 Punkte auf 18,4 Prozent, die Freie Liste (FL) von 1,5 Punkte auf 12,6 Prozent. Im 25-köpfigen Landtag hat die FBP nun neun Sitze (minus ein Sitz), die VU bleibt bei acht Sitzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 77,8 Prozent.

Wird Koalition fortgesetzt?

Für Regierungschef Hasler ist der Verlust von fast fünf Prozentpunkten für seine FBP nicht überraschend: Man habe eine schwierige Legislaturperiode hinter sich, habe Sparmaßnahmen und Reformprojekte umgesetzt - das hinterlassen eben Spuren. „Aber dennoch bin ich jetzt glücklich, dass wir die Mehrheit wieder geholt haben und damit auch stimmen - und mandatstärkste Partei sind.“

Ob die Große Koalition mit der VU damit gesichert ist, lässt Vize-Premier Thomas Zwiefelhofer aber offen: Er habe immer gesagt, dass er sein Amt zur Verfügung stellen werde, sollte seine Partei Stimmen einbüßen: „Das ist jetzt nicht eingetreten, wir haben ganz leicht zugelegt - allerdings nicht so viel, wie wir erhofft haben.“ Deshalb werde jetzt die Partei sagen müssen, wie es weitergeht. Die Entscheidung soll in den nächsten Tagen fallen.

Einer der kleinsten Staaten

Mit knapp 38 000 Einwohnern und 160 Quadratkilometern Fläche ist das zwischen der Schweiz und Österreich am Alpenrhein gelegene Fürstentum einer der kleinsten Staaten der Welt. Staatsoberhaupt ist Fürst Hans-Adam (71), Amtshandlungen vollzieht seit 2004 sein Sohn Alois. Der Fürst ernennt die Regierung auf Vorschlag des Landtags, er kann ihn auflösen und Gesetze stoppen. Die Politik bestimmt die Regierung.