Infrastruktur wird für 850 Mio. Euro modernisiert

In den nächsten Jahren fließen insgesamt 850 Mio. Euro in die Vorarlberger Infrastruktur: 750 Mio. Euro stellt der Bund zur Verfügung, 100 Mio. Euro das Land. Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) und Vertreter der Landesregierung stellten das Programm am Donnerstag vor.

In Schiene, Straße, Internet und Forschung werden bis 2022 insgesamt 850 Millionen Euro investiert. Damit werden laut Leichtfried mindestens 10.000 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert. Insbesondere die Bahn wird profitieren: „Was die Schiene betrifft, investieren wir 368 Mio. Euro in den nächsten Jahren.“ Im Rheintal solle ausgebaut und Knotenpunkte geschaffen werden, der Regionalverkehr werde massiv gefördert.

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850-Mio.-Euro-Programm vorgestellt

Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) war am Donnertag in Vorarlberg, um gemeinsam mit der Landesregierung ein Infrastrukturprogramm vorzustellen.

Ohne die Straße werde es aber nicht gehen, sagte Leichtfried am Donnerstag: Hier würden in den nächsten Jahren 261 Mio. Euro zur Verfügung gestellt - etwa für den Arlbergtunnel oder für weitere Vorarbeiten für das S18-Nachfolgeprojekt.

Wallner „sehr dankbar“ für Investitionen

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) wies besonders auf den Güterbahnhof Wolfurt hin: Allein dort würden über 60 Mio. Euro investiert. „Die kommenden Investitionen von der Industrie im Land hängen auch sehr stark davon ab, dass wir hier die Kapazitäten verdoppeln“, so Wallner. Dass der Bund nach Jahrzehnten wieder Geld investiere, finde er „höchst erfreulich“, dafür sei er auch „sehr dankbar“.

Digitale Infrastruktur wird verbessert

Weitere 26 Millionen Euro fließen in die digitale Infrastruktur. Denn: Wissen sei jener Rohstoff, der die übrigen an Wichtigkeit fast übertreffe, so Leichtfried. Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP) sekundierte: „Unser Ziel ist es jetzt, auf 100 Megabit pro Sekunde aufzustocken. Langfristiges Ziel muss eine flächendeckende Glasfaserversorgung sein.“ 134 Mio. Euro fließen bis 2022 in Forschung und Entwicklung - gerade in Projekte, die Private so nicht stemmen können. Schwerpunkte sollen Werkstofftechnik, Elektronik und Mikroelektronik sein.

Wie Wallner und Rüdisser lobte auch Landesrat Johannes Rauch (Grüne) die Zusammenarbeit mit Minister Leichtfried. Man hätte in Vorarlberg nicht jenen Ausbaugrad bei den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht, den man jetzt aufweisen könne, ohne die Unterstützung durch das Ministerium bzw. Leichtfried persönlich, so Rauch.

S18 nicht vor 2030?

Wallner unterstrich am Donnerstag die Wichtigkeit des Neubaus der S18. Die Vorarbeiten seien jetzt wieder im Zeitplan. Er gehe davon aus, dass sich die Asfinag im Frühjahr wieder mit dem Thema befassen werde - und dass man dann in Richtung Trassenentscheidung komme.

Laut Leichtfried ist allerdings unklar, ob die Genehmigung einer Trasse vor Höchstgerichten angefochten wird. Deshalb sei es möglich, dass die Entlastungsstraße im unteren Rheintal nicht vor 2030 eröffnet wird. Wallner räumte ein, dass die Kosten auf mindestens 500 Millionen Euro und bis zu einer Milliarde Euro zu veranschlagen seien. Das wisse derzeit niemand genau.