Sachwalter fälscht Testament von 90-Jähriger

In St. Gallen (CH) ist ein 60-jähriger Sachwalter verurteilt worden, weil er das Testament einer 90-jährigen Frau, deren Beistand er war, gefälscht hat. Das Kantonsgericht sprach den Mann in zweiter Instanz schuldig.

Eine Million Franken ließ sich der 60-jährige Sachwalter nach Ansicht des Kantonsgerichtes auf sein Konto überweisen. Als seine Mandantin 2014 verstarb, hatte er dem Amtsnotariat ein Testament übergeben, das ihn als Alleinerben auswies. Das „Tagblatt“ berichtet, dass der Mann sich damit ein Motorboot und eine Limousine gekauft habe. Dann witterten die Behörden Verdacht.

Die Staatsanwaltschaft warf dem 60-Jährigen vor, er habe das Testament selbst verfasst und die Unterschrift der 90-Jährigen gefälscht. Er wurde wegen Veruntreuung, Betrug und Urkundenfälschung angeklagt.

Drei Jahre und vier Monate Haft

Der Angeklagte beteuerte, die 90-Jährige habe immer wieder gesagt, dass sie ihn als Alleinerben einsetzen wolle. Sie habe ihn gebeten, ihr beim Testament zu helfen. Deshalb habe er ihre Hand beim Schreiben geführt. Das Kantonsgericht hat den 60-Jährigen jetzt zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt.