Sechs Festnahmen nach Schüssen in Feldkirch

Die Schüsse auf einen 40-Jährigen in Feldkirch sind geklärt. Die Polizei konnte sechs Verdächtige festnehmen, die der Gruppierung „Osmanen Germania“ nahe stehen. Das Opfer kam als Unbeteiligter zum Tatort, geplant war ein Raubüberfall auf einen anderen Mann.

In der Nacht auf den 21. Oktober des Vorjahres wurde in Feldkirch dreimal auf einen 40-Jährigen geschossen. Er parkte kurz nach Mitternacht sein Auto im Bereich seiner Wohnung. Als er einen dunkel gekleideten Mann ansprach, was er hier zu suchen habe, gab dieser die Schüsse ab. Zum Glück verfehlten die Projektile den 40-Jährigen, der flüchten konnte.

Die Pressekonferenz zum Nachsehen

Am Freitag informierte die Polizei über die Ermittlungen und die Festnahmen rund um die Schüsse in Feldkirch.

Am Freitag gab die Polizei bekannt, dass am 19. Jänner sechs Verdächtige festgenommen werden konnten. Fünf von ihnen sitzen in der Justizanstalt Feldkirch in U-Haft, eine Frau wurde auf freiem Fuß angezeigt. An den umfangreichen Ermittlungen waren 60 Beamte beteiligt, zahlreiche Wohnungen wurden durchsucht.

Hausbesitzer konnte Männer in die Flucht schlagen

Unter den Verdächtigen sind drei Türken im Alter zwischen 33 und 38 Jahren, die im Oktober einen Hausbesitzer in Feldkirch überfallen wollten. Eine 23-jährige Österreicherin hatte ihnen zuvor den Tipp gegeben, dass bei diesem Mann eine größere Beute gemacht werden könnte. Die Frau ist geständig und wurde auf freiem Fuß angezeigt.

In der Nacht zum 21. Oktober fuhren die drei Männer zum Haus und versuchten dort einzubrechen. Als sie bemerkten, dass der Hausbesitzer anwesend war, entschlossen sie sich, diesen zu überfallen. Sie versuchten mit einer Brechstange die Türe aufzubringen und schlugen mit einer Pistole gegen eine Glasscheibe. Der Hausbewohner schaltete die gesamte Beleuchtung des Hauses ein und rief um Hilfe. Die drei Verdächtigen rannten daraufhin weg.

Illegale 9-mm-Pistole aus der Türkei

Auf der Flucht vom Tatort wurden die drei Männer vom oben erwähnten 40-Jährigen angesprochen, der zufällig gerade nach Hause kam. Ein 36-Jähriger schoss dreimal auf den Mann. Er ist laut Polizei geständig. Die Waffe, eine 9-mm-Pistole, wurde illegal aus der Türkei nach Vorarlberg geschmuggelt.

Allen Verdächtigen wird Kokain-Handel vorgeworfen

Festgenommen wurden in einer koordinierten Großaktion am 19. Jänner schließlich fünf Männer und eine Frau.
Die drei anderen Verhafteten haben unmittelbar nichts mit dem Raubversuch zu tun. Gegen alle sechs Verdächtigen wird aber wegen Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz ermittelt. Sie sollen Kokain geschmuggelt und gehandelt haben. Den Verdächtigen werden Mordversuch, Raubversuch, Verbrechen nach dem Suchtmittelgesetz und nach dem Waffengesetz vorgeworfen.

Gruppierungen unter verstärkter Beobachtung

Die Verhafteten waren oder sind der Rockerähnlichen Gruppierung „Osmanen Germania“ zuzuordnen, zu der vor allem türkischstämmige Männer zählen. Die Gruppierung gilt auch als gewaltbereit. Bei der Polizei heißt es dazu, man habe die Leute unter Beobachtung. Alle Rocker- und rockerähnlichen Gruppierungen in Vorarlberg stünden unter verstärkter Beobachtung.