Theater Kosmos bleibt Uraufführungen treu

Das Bregenzer Theater Kosmos wird auch 2017 wie gewohnt mit Ur- und Erstaufführungen verwöhnen. Auf dem Programm stehen wieder vier Produktionen, zwei davon - „Der Frauentourist“ und „Die Ermordung Bruno Kreiskys“ - sind das erste Mal zu sehen.

2016 kamen 11.000 Besucher zu 113 Veranstaltungen im Theater Kosmos, informierten die Theaterleiter Hubert Dragaschnig und Augustin Jagg am Mittwoch. Darüber hinaus hat das Theater Kosmos im vergangenen Jahr sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Der ersten Produktion „Der Disney Killer“ folgten über die Jahre viele weitere.

Premiere The Parzival Company

Gerhard Kresser/Theater KOSMOS

„The Parzival Company“ in der letzten Saison am Theater Kosmos

„Seitdem hat das Kosmos 100 Produktionen auf die Bühne gebracht, darunter 40 Uraufführungen und 36 Österreichische Erstaufführungen“, zogen Dragaschnig und Jagg Bilanz.

Saisonbeginn mit „Der Frauentourist“

Die heurige Saison des Theater Kosmos beginnt am 9. Februar, wenn der Vorhang für Monika Helfers „Der Frauentourist“ aufgeht. Die Vorarlberger Autorin erzählt dabei die Geschichte eines Mannes in seinen Mittfünfzigern, der sein Leben damit verbringt, Frauen kennenzulernen. Da seine Beziehungen selten länger als zwei Monate dauern, beginnen seine Bemühungen stets von vorne.

Um den Frauen näher zu kommen, setzt er dabei immer wieder auf Fernsehsendungen, die einsame Herzen vermitteln. „Der Frauentourist“ ist aber auch die Geschichte einer Frau jenseits der 50, die sich entschließt, in einer solchen Fernsehsendung mitzumachen. Regie führen wird Augustin Jagg.

Mörth lässt Kreisky ermorden

Im Anschluss an „Der Frauentourist“ wird im Frühjahr Bruno Kreisky ums Leben kommen. Der Vorarlberger Schriftsteller Wolfgang Mörth hat das Stück „Die Ermordung Bruno Kreiskys“ verfasst, das als zweite Produktion dieses Jahres uraufgeführt wird. In Mörths Werk gelangt der ehemalige Skispringer und heutige erfolgreiche Unternehmer Egon Doppler aus ungeklärten Gründen in ein Paralleluniversum, in dem er plötzlich Lehrer an einer HTL ist.

In Gesprächen mit einem Psychologen, seinen beiden Ehefrauen (die eine erkennt ihn nicht, die andere erkennt er nicht) und einem Schanzenwart mit Quantenphysik-Wissen wird nicht nur dem Sprung Dopplers ins Paralleluniversum auf den Grund gegangen, sondern auch, welchen Einfluss der Einzelne auf den Verlauf der Geschichte hat und warum ein Leserbrief in der Lokalzeitung zur Ermordung Bruno Kreiskys führt.

Brokkoli als Lebensverlängerer

Im Herbst wird das Theater Kosmos die Besucher mit „Trilliarden: Die Angst vor dem Verlorengehen“ (von Ingrid Lausund) sowie „Tod eines Komikers“ (von Owen McCafferty) in seinen Bann ziehen. Das Stück der in Bayern geborenen Lausund feiert seine Uraufführung Anfang Februar in Hamburg. Im Mittelpunkt stehen Todesangst und Bleibenwollen, die Suche nach unzweifelhaften Überzeugungen und der Glaube an die lebensverlängernde Wirkung von Brokkoli.

„Tod eines Komikers“ des Nordiren Owen McCafferty - das in deutscher Erstaufführung gezeigt wird - ist wiederum eine intelligente und packende Parabel über das todernste Geschäft mit dem Humor. Dabei wird auch die Vorarlberger Band Lintu live auf der Bühne spielen.

Die Reihe „Kosmodrom“, die sich der Förderung junger österreichischer Autoren verschrieben hat, wird auch in diesem Jahr fortgeführt. Kurator Stephan Kasimir wird in Zusammenarbeit mit „Literatur Vorarlberg“ drei bis vier „Kosmodrom-Weekends“ realisieren.

(APA)

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