Sieben gefühlte Erdbeben in Vorarlberg

Vorarlberg verzeichnete im heurigen Jahr insgesamt sieben Erdbeben. Allein eine Serie im Raum Klösterle brachte in den ersten drei Monaten sechs spürbare Beben. Eines davon zählte mit einer Magnitude von 3,6 zu den am stärksten Erdbeben des Jahres in Österreich.

Im Raum Klösterle in Vorarlberg wurden in den ersten drei Monaten des Jahres insgesamt sechs Erdbeben verspürt. Das erste und zugleich stärkste ereignete sich am 31. Jänner um 23:43 Uhr MEZ mit einer Magnitude von 3,6. Es konnte von vielen Personen im Klostertal, Paznauntal, Montafon und im Kleinwalsertal zum Teil kräftig verspürt werden. In Einzelfällen wurden leichte Risse im Verputz gemeldet. Die Intensität erreichte 5° auf der EMS-98.

Landkarte Erdbeben Österreich

ZAMG

Verspürte Erdbeben 2016

Am 6. Februar wurde um 16:37 Uhr das erste spürbare Nachbeben mit einer Magnitude von 2,5 und einer Intensität von 3 Grad beobachtet. Nach zwei sehr schwach verspürten Beben folgte am 17. Februar um 21:17 Uhr wieder ein kräftiges Erdbeben der Magnitude 3,0, das besonders in Klösterle, Wald am Arlberg und Dalaas von vielen Personen wahrgenommen wurde. Die Intensität betrug 4 Grad auf der EMS-98. Den Abschluss dieser Serie bildete ein Nachbeben der Magnitude 2,5 am 13. März um 21:00 Uhr, das ebenfalls deutlich von der Bevölkerung verspürt wurde.

1.250 Erdbeben in Österreich registriert

Im Jahr 2016 wurden mit dem Stationsnetz des Österreichischen Erdbebendienstes der ZAMG weltweit rund 10.000 seismische Ereignisse regist riert. 1.250 Erdbeben wurden in Österreich lokalisiert, davon konnten 61 von der Bevölkerung verspürt werden. Außerdem wurden in Österreich neun Erdbeben aus Nachbarländern wahrgenommen.

Das Jahr 2016 brachte in Österreich relativ viele Erdbeben, die von der Bevölkerung verspürt wurden. „Wir haben heuer zu 70 Erdbeben Rückmeldungen aus der Bevölkerung bekommen, 61 davon hatten das Epizentrum in Österreich", sagt Seismologe Helmut Hausmann von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „das ist deutlich über dem Durchschnitt der letzten 16 Jahre mit etwa 46 verspürten Beben pro Jahr."

Kein Trend zu mehr Erdbeben erkennbar

Ein langfristiger Trend zu immer mehr Beben lasse sich aber nicht beobachten, sagt Seismologe Hausmann: „Die Zahl der gefühlten Beben in Österreich schwankt von Jahr zu Jahr stark. Denn tektonisch ruhige Phasen wechseln sich von Zeit zu Zeit mit aktiveren Perioden ab. 2015 und 2014 zum Beispiel gab es nur zwischen rund 40 und 50 verspürten Beben, 2013 waren das dagegen rund 70."