Kinderbetreuung: Vorarlberg unter Zugzwang

Der neue Finanzausgleich bringt Vorarlberg bei der Kinderbetreuung unter Zugzwang: Bei Kindergärten soll die Zahl der Schließtage reduziert werden, zudem soll das Betreuungspersonal aufgestockt werden.

Aufgabenorientierung nennt sich der neue Schlüssel, nach dem zukünftig ein Teil der 460 Mio. Euro an die Gemeinden verteilt wird. Im ersten Schritt betrifft dies die Kleinkindbetreuung und die Kindergärten. Ab Jänner werden Arbeitsgruppen jene Kriterien festlegen, die es ab 2018 zu erreichen gilt. Erwartet wird: Je besser das Angebot, desto mehr Geld.

Wiesflecker erwartet sich mehr Geld

In Bezug auf die Kleinkindbetreuung ist Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) jedenfalls zuversichtlich: Zwar gehe sie davon aus, dass Ballungsräume mehr Geld bekommen würden - das Land müsse hier gegensteuern -, „aber im Großen und Ganzen erwarte ich mir eher mehr Geld für die Vorarlberger Gemeinden.“

Dies deshalb, weil von insgesamt 147 Betreuungseinrichtungen laut Wiesflecker schon 97 ganztags offen sind. Und mit nur 28 Schließtagen pro Jahr liege man knapp am österreichweiten Durchschnitt. Zudem signalisierten immer mehr Gemeinden, die Kleinkindbetreuung weiter auszubauen.

Nachholbedarf im Kindergartenbereich

Im Kindergartenbereich hingegen sieht es anders aus. Mit 41 Schließtagen liegt Vorarlberg deutlich unter dem Bundesschnitt. Weitere Schwierigkeit: Laut Landesrätin Bernadette Mennel (ÖVP) haben von insgesamt 247 Kindergärten nur 178 länger als bis 14.00 Uhr geöffnet. Auch hier hinkt Vorarlberg anderen Bundesländern nach.

Das will Mennel jetzt ändern: „Natürlich werden wir bemüht sein, dass die Öffnungszeiten weiter ausgedehnt werden und die Schließtage weiter reduziert werden.“ Das Problem, das Mennel dabei hat: Der Nachwuchs an Kindergartenpädagoginnen sei äußerst gering.