Das Maisäß als Quelle der Inspiration
Die Maisäßgebäude waren ursprünglich reine Zweckbauten, man hatte sie jahrhundertelang als Zwischenstation genutzt - zwischen Tal und Alpe, auf der Suche nach Futter für das Vieh. Heute bleiben die Tiere aber im Tal. Die Fragen, die sich stellen: Wie ist mit einer Kulturlandschaft umzugehen, wenn sie nicht mehr bewirtschaftet wird? Was kann und soll mit den Maisäßgebäuden geschehen, was mit dem Wald, der sich Gebiete wieder zurückerobert?
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Maisäß-Kunstprojekt
Im „Vorarlberg heute“-Beitrag von Gestalterin Carian Jielg sehen Sie Künstler Tobias Maximilian Schnell.
Solche und andere Fragen wurden bereits in einer Reihe von Veranstaltungen des ORF Vorarlberg erörtert. Beispielsweise 2014 im Rahmen eines Symposiums mit internationalen Experten - und in begleitenden Ausstellungen. Heftige Debatten in den sozialen Medien haben die Ideen von Liechtensteinischen Architekturstudenten ausgelöst.
Produktive Zeit auf dem Maisäß
Jetzt sind also die Künstler an der Reihe. Auf Ganeu, oberhalb der Gemeinde Vandans, hat Tobias Maximilian Schnell drei Wochen verbracht. Das Maisäßgebäude, in dem er wohnte, stammt aus dem 18. Jahrhundert, ist sehr reduziert und ursprünglich. Dem Künstler hat die Hütte gerade deswegen gefallen: „Sie ist rudimentär, sie ist kompakt, es ist eigentlich alles da, was man braucht.“ Nur die Räume seien ihm zu wenig hoch gewesen.
Schnell hat seine Zeit auf der Maisäß-Hütte gut genutzt: Während seiner drei Wochen fügte er den einzelnen Gebäuden ein weiteres Bauwerk hinzu: Eine Schutzhütte aus Dachlatten. Mit Plane und Schlafsack ist es absolut wetterfest. „Es ist eigentlich nichts anderes als ein abstrahiertes Dach“, sagt Schnell. Ähnlich einem Biwakzelt biete es einen Witterungsschutz.
Ausstellung im vorarlberg museum
Es ist nur eine der Ideen, die Schnell hier, oberhalb von Vandans, hatte - viele davon nahm er mit ins Tal. Beeindruckend ist etwa ein Video, in dem er sich mit der Kultur und der Ästhetik des Mangels auseinandersetzt. Seinem Beispiel werden in den kommenden Wochen noch weitere Künstler folgen. Ihre Arbeiten sollen im Sommer 2018 im vorarlberg museum zu sehen sein - so ist es jedenfalls angedacht.