Vogelgrippe: Stallpflicht teilweise aufgehoben

Am Samstag endet in sechs Vorarlberger Gemeinden die Stallpflicht für Geflügel. Sie war wegen eines Vogelgrippe-Falls in Hard erlassen worden. Indes untersuchen Experten nach wie vor, wie sich die Seuche ausbreiten konnte.

Konkret endet die Stallpflicht in den Gemeinden Eichenberg, Langen, Buch, Bildstein, Schwarzach und Dornbirn, informierte das Land in einer Presseaussendung am Donnerstag. In den Gemeinden am Bodensee, in Wolfurt, Kennelbach und Lauterach sowie in den Gemeinden entlang des Rheins bis nach Rankweil und Feldkirch bleibt sie allerdings aufrecht. Sie gelten wegen ihrer Lage an Gewässern als besonders gefährdet.

Letzter Fall am 27. November

Ein amtlicher Tierarzt hat in den vergangenen Wochen alle Geflügelhaltungen in der Schutzzone kontrolliert - weitere H5N8-Fälle seien dabei nicht aufgetaucht, heißt es beim Land. Die Schutz- und Überwachungszonen waren eingerichtet worden, nachdem in einem Geflügelbetrieb in Hard der erste Fall aufgetaucht war.

Indes nimmt die Zahl der Tiere ab, die an H5N8 verenden. Von 450 toten Wildvögeln seien 40 zur Untersuchung eingeschickt worden, davon konnte in 22 Fällen das Virus nachgewiesen werden. Der letzte Fall ist am 27. November aufgetreten. Ein Ende der Stallpflicht in den betroffenen Gemeinden sei derzeit noch nicht abzusehen.

Suche nach den Ursachen läuft weiter

Experten untersuchen nach wie vor, wie sich die Seuche so großflächig ausbreiten konnte. In der Vogelwarte im deutschen Radolfzell am Bodensee wird der Vogelzug aufwendig erforscht. Wildvögel erhalten einen Sender und liefern damit über Jahre hinweg Daten über Aufenthaltsorte, Flugrouten und Zuggeschwindigkeiten. Solche Daten können Auskunft darüber geben, ob und wie Vögel Krankheiten transportieren.

Wildvögel oder Geflügelzucht?

Bei kurzen Flugrouten wie etwa von Osteuropa an den Bodensee spreche alles für die Verschleppung von Seuchen durch Wildvögel, so Ornithologe Wolfgang Fiedler von der Vogelwarte Radolfzell. Die meisten gefährlichen Virentypen würden offensichtlich in Südostasien entstehen und würden regelmäßig in unheimlich großer Geschwindigkeit nach Europa gelangen. Die große Frage sei, was bei den weiten Transporten passiert.

Der deutsche Naturschutzbund macht die Geflügelwirtschaft für die Verschleppung der Vogelgrippe verantwortlich. Fiedler nimmt an, dass beide Faktoren zusammenspielen. Die Grundfrage laute, wie ein Virus gefährlich werden kann. Dabei scheine es, dass vor allem die asiatische Intensivgeflügelzucht eine große Rolle spiele.

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