Kühe mit GPS: Kuhglocken-Streit beigelegt

Weil sich seine Gäste durch das Gebimmel von Kuhglocken gestört fühlten, hat ein Ferienhaus-Vermieter vergangenes Jahr einen Landwirt aus Zwischenwasser verklagt. Jetzt konnte der Streit beigelegt werden: Die Kühe werden mit GPS ausgestattet.

Vor allem auf der Alpe tragen Kühe Kuhglocken - damit man sie besser findet, wenn sie entlaufen. In einer Ortschaft wie Oberdafins in der Gemeinde Zwischenwasser sind Kuhglocken hingegen laut Gerichtsgutachten nicht unbedingt ortsüblich. Nachbarn und Feriengäste fühlten sich dann auch gestört durch das Glockengebimmel.

Unvereinbare Positionen

Bereits im Sommer 2015 trafen sich der verantwortliche Landwirt und ein Nachbar vor dem Bezirksgericht Feldkirch: Günter Frick, Texter und Vermieter von Ferienwohnungen, sprach von einem „Höllenlärm“, den die Tiere machen würden, wenn sie ihre Kuhglocken gegen eine blecherne Tränke schlugen, weil sie - so Frick - kein Wasser bekommen würden. Er klagte auf Unterlass.

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Kuhglockenstreit beigelegt

Im Beitrag sehen Sie: Landwirt Engelbert Längle, Kläger Günther Frick, Josef Lercher (Anwalt des Landwirts), Sanjay Doshi (Anwalt des Klägers)

„Und ich bleibe dabei, die Kuhglocken müssen sein“, sagte Landwirt Engelbert Längle damals dem ORF. Er erschien vor Gericht mit einer Glocke in Ziegenglockengröße. Frick untermauerte seinen Standpunkt mit einer sechsmal größeren Glocke - mehr dazu in Lärm durch Kühe? Gericht entscheidet.

GPS-System für 3.000 Euro

Fast eineinhalb Jahre später gelang dann doch die außergerichtliche Einigung. Auf Vorschlag des Nachbarn bekommen die Kühe jetzt einen GPS-Sender um den Hals. So weiß der Landwirt zukünftig jederzeit, wo sich seine sieben Kühe befinden.

Wenn eine Kuh mit dem Sender ausgestattet ist, wird ihre Position auf einem Bildschirm angezeigt. Das System wurde eigentlich für Hunde konzipiert und kostet rund 3.000 Euro. Diese Kosten übernimmt jetzt Frick. Für die Gerichtskosten kommt Längle auf.

„Beiden Seiten gerecht geworden“

Zumindest Frick schien mit der Einigung zufrieden: „Ich bin sehr zufrieden, wir haben genau das erreicht, was wir gewollt haben - und ich hoffe, dass der Landwirt eine Riesengaudi hat mit dem GPS.“ Der Landwirt wollte sich zum Ausgang des Streits nicht äußern. Sein Anwalt Josef Lercher sprach aber von einem Vergleich, „der der Interessen beider Seiten gerecht wird.“