Landesjägermeister bestätigt Richtungsstreit

Vor zwei Wochen hat Landesjägermeister Reinhard Metzler seinen Rückzug bekanntgegeben. Viel wurde seither über die Gründe für seinen Rücktritt spekuliert - jetzt nimmt Metzler erstmals Stellung.

Metzler bleibt dabei: Der zeitliche Aufwand für das Ehrenamt des Landesjägermeisters sei nicht mehr tragbar. So hatte Metzler seinen Rücktritt in einem Schreiben vom 13. Dezember begründet - mehr dazu in Landesjägermeister gibt sein Amt auf. Dass der Haussegen in der Jägerschaft schief hängt, ließ das Schreiben allerdings ebenfalls vermuten.

Jägermeister Metzler Rücktritt

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Reinhard Metzler

Metzler: „Wir müssen sie töten“

Jetzt bestätigt Metzler gegenüber dem ORF, dass hinter den Kulissen ein Richtungsstreit über den Umgang mit der Tierseuche TBC tobt. Aus wissenschaftlicher Sicht gilt es als erwiesen, dass TBC von infiziertem Rotwild auf Rinder übertragen wird. Nach Ansicht von Metzler ist es daher notwendig, bei auftretenden TBC-Fällen den Rotwildbestand drastisch zu reduzieren.

„Es gibt kein Mittel, diese Tiere zu behandeln, wir müssen sie töten“, sagt Metzler. „Das heißt auch entsprechende Emotionen auf der Seite der Jägerschaft. Und man hat mir hier auch den Vorwurf gemacht, ich sei schlussendlich der Totengräber des Rotwildes in Vorarlberg.“ Dem widerspricht Metzler: Er wolle lediglich die Rahmenbedingungen schaffen, damit das Rotwild auch in Zukunft eine wichtige Wildtierlebensart in Vorarlberg bleibe.

Noch kein Nachfolger in Aussicht

Die Kritiker von Metzler wehren sich gegen hohe Rotwild-Abschusszahlen. Sie glauben, dass umgekehrt auch Nutztiere das Rotwild anstecken könnten. Ein Nachfolger von Reinhard Metzler als Landesjägermeister ist noch nicht in Sicht. Offiziell bleibt er im Amt, bis ein Nachfolger bestellt worden ist.