Zu wenig Wasserverbrauch: Gebühr eingeführt

Die Stadtwerke Feldkirch heben seit Jahresbeginn eine verbrauchsunabhängige monatliche Grundgebühr von 1,50 Euro pro Haushalt ein. Ein der Jahresabrechnung beigelegter Brief erklärt, dass durch das Wassersparen die Netzkosten nicht mehr gedeckt werden könnten.

Manfred Trefalt von den Stadtwerken Feldkirch erklärt, man habe ehrlich sein und für Kostentransparenz sorgen wollen. Denn in den letzten zwölf Jahren ist der Wasserverbrauch pro Haushalt in Feldkirch um 25 Prozent gesunken. Ökologisch ist das erfreulich, heißt es auch bei den Stadtwerken, allerdings wurde der dadurch entstandene Einnahmenrückgang auch durch die Zahl der Neuanschlüsse bei Neubauten nicht ausgeglichen. Daher sei die Einführung der Wassergrundgebühr notwendig gewesen, denn laut EU-Wasserrahmenrichtlinie müssen Wasserversorger ihre Aufwendungen über ihre Gebühren decken.

Die Kosten für das 350 km lange Wassernetz sind zu 80 Prozent verbrauchsunabhängig - also Fixkosten für Quellableitungen, Wartungs- und Sanierungsarbeiten und für die Kosten der Wasseranschlüsse. Die Hausanschlüsse werden zwar von den Kunden errichtet und bezahlt, gehen dann aber in das Eigentum der Wasserwerke über, erklärt Trefalt. Die Stadtwerke müssen den Anschluss dann instand halten und nach durchschnittlich 30 Jahren auf ihre Kosten erneuern.

Sinkende Einnahmen, steigende Erhaltungskosten

Die Erhaltungskosten steigen jährlich. Um diese Kosten weiterhin zu decken, gäbe es zwei Möglichkeiten: Die Erhöhung der verbrauchsabhängigen Gebühr - also Erhöhung des Preises pro Kubikmeter - oder die Einführung der Grundgebühr. Durch die Grundgebühr haben die Stadtwerke pro Anschluss fixe Erlöse. Somit werde auch verhindert, dass Mehrabnehmer Kleinabnehmer noch stärker mitfinanzieren, so Trefalt.

Änderung bei Förderungen

Ein weiterer Grund für die Einführung der Grundgebühr war eine Umstellung der Förderungen, erklärt Trefalt. Vor rund zehn Jahren wurde der Einmalzuschuss bei den Investitionen auf einen Annuitätenzuschuss umgestellt. Das bedeute, dass die Stadtwerke die Fördermittel zwar verzinst, aber über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren erhalten haben - somit mussten die Stadtwerke Liquidität vorstrecken.

Grundgebühr wird noch steigen

Die Grundgebühr von heuer 1,50 Euro wird in den nächsten Jahren erhöht - auf bis zu drei Euro im Jahr 2019. Dafür bleibt der Preis pro Kubikmeter bis Ende 2020 unverändert. Sozial Schwache sind von der Wassergrundgebühr übrigens befreit.

Wassergrundgebühren werden in Vorarlberg in einigen Gemeinden eingehoben und sind unterschiedlich hoch. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Aufwendungen, etwa für die Quellableitung, auch stark variieren.

Link: