Rüdisser: Tourismus-Berufe auf Mangelliste stellen
In einem Schreiben an Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) verweist Rüdisser auf die hohe Dringlichkeit. Mit rund 2,5 Millionen Gästen und neun Millionen Nächtigungen sei der Tourismus eine wirtschaftliche Säule und wichtiger Arbeitgeber im Land, betont Rüdisser.
Für eine funktionierende Tourismuswirtschaft seien entsprechende Fachkräfte unerlässlich. Die gebe es am Arbeitsmarkt aber nicht zu finden. Viele Betriebe quer durch alle Kategorien verfügten kurz vor Saisonstart noch über kein komplettes Team, so Rüdisser: „Im schlimmsten Fall kann das zur Schließung des Betriebs und Freisetzung von Personal in anderen Bereichen führen.“
420 offene Stellen für Köche
Angesichts der angespannten Situation bittet Rüdisser den Bund, jene Berufe, die der Tourismuswirtschaft immer wieder fehlen, in die Liste der Mangelberufe aufzunehmen und somit dem drohenden Schaden bestmöglich entgegenzuwirken. Bei den Köchen etwa stehen laut Rüdisser 140 arbeitslos vorgemerkte Köche rund 420 offenen Stellen gegenüber. Ähnlich sei es bei den Kellnern: Es gebe doppelt so viele Stellen wie ausgebildete Kellner auf Arbeitssuche.
Einstellung von Nicht-EU-Ausländern leichter
Ist ein Beruf als Mangelberuf anerkannt, besteht für Arbeitgeber leichter die Möglichkeit, Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten anzustellen. Die Fachkräfte, die einen Mangelberuf ausüben und bestimmte Voraussetzungen erfüllen, können die Rot-Weiß-Rot-Card beantragen. Jährlich wird anhand des Bedarfs am Arbeitsmarkt eine Liste der Mangelberufen erstellt und veröffentlicht.