AHS-Unterstufe beliebter als Neue Mittelschule

In Vorarlberg bahnt sich laut aktuellen Prognosen der Statistik Austria ein Umbruch in der Schulauswahl der 10- bis 14-Jährigen an. Während die Neue Mittelschule an Attraktivität verliert, wollen immer mehr Schüler in die AHS-Unterstufe.

In den nächsten 15 Jahren soll die AHS-Unterstufe einen regelrechten Boom erfahren, währen die Attraktivität der Neuen Mittelschule massiv sinken soll, so lautet die aktuelle Prognose der Statistik Austria. Im Vorarlberger Landesschulrat bestätigt man diesen Trend grundsätzlich, wenngleich man ihn ein wenig abschwächt. Gegensteuern könne man aber kaum, sagt Karin Engstler, Landesschulinspektorin für den Pflichtschulbereich.

Entwicklung für Engstler nicht überraschend

In diesem Jahr dürften Vorarlbergs Neue Mittelschulen annähernd ihren Höchstwert beim Zuwachs erreicht haben. Laut aktuellen Daten ist die Schülerzahl um gut zwei Prozent auf mehr als 11.700 angewachsen. In der AHS-Unterstufe hingegen stieg die Schülerzahl um nicht einmal ein Prozent auf knapp 3.900. Dieser Trend soll sich nun rapide umkehren. Bis zum Jahr 2030 sollen die Schülerzahlen in den Mittelschulen um fast zehn Prozent sinken, jene der AHS-Unterstufe dagegen um beinahe 20 Prozent steigen. Für Engstler kommt das jedoch nicht überraschend. So gehe der Trend klar in die Richtung, dass längere Ausbildungen gerade bei den Eltern immer beliebter werden.

Neue Mittelschule in ländlichen Gegenden beliebter

Dennoch sind die von der Statistik Austria berechneten Zahlen für Engstler zu hoch. Sie glaubt, dass gerade in ländlicheren Gebieten die Neue Mittelschule weiterhin eine attraktive Ausbildungsmöglichkeit für die Schüler darstelle. Im städtischen Bereich hingegen nimmt laut Engstler die Attraktivität der Neuen Mittelschule permanent ab. So seien die Personengruppen in den urbanen Gegenden viel durchwachsener. In Vorarlbergs Städten gibt es laut Engstler an immer mehr Mittelschulen erste Klassen, in denen die Mehrheit der Schüler einen Migrationshintergrund haben und aus bildungsfernen Schichten stammen. Was den Gymnasien einen umso größeren Zulauf beschere.