H5N8: Weniger tote Vögel, weniger Infektionen

Es gibt zwar immer noch positiv auf Vogelgrippe getestete Wildvögel, insgesamt scheint sich die Situation aber zu beruhigen, heißt es beim Land. Die Anzahl an tot aufgefundenen Wildvögeln werde zunehmend weniger.

Knapp einen Monat nach dem bislang einzigen Fall von Vogelgrippe in einem Betrieb in Hard scheint sich die Situation im Land wieder zu beruhigen. Ein Blick auf das Naturschutzgebiet Rheindelta zeige die derzeit positive Entwicklung. Die rasante Übertragung des gefährlichen Virus habe sich zumindest verlangsamt, sagt Landesveterinär Norbert Greber. Die Zahl der tot aufgefunden Wildvögel nehme ebenso ab wie die Häufigkeit der Infektionen. Die Situation könne sich aber rasch wieder verschärfen. Derzeit würden wieder neue Vögel an den Bodensee kommen, dadurch könnte die Infektionsrate wieder steigen. Landesrat Erich Schwärzler sagt, die Seuche klinge offensichtlich ab, für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh.

Risikozone: Vorsorgemaßnahmen halten an

Seit November wurden am Vorarlberger Bodenseeufer insgesamt 440 tote Wildvögel entdeckt. Auf der deutschen Seite waren es zwischen 800 und 1.000, sagt Wolfgang Fiedler vom Max-Planck-Institut in Radolfzell. 270 Tiere wurden bisher positiv getestet. Auch auf der deutschen Seite des Sees kehre aber langsam Ruhe ein, so Fiedler: Es werden deutlich weniger tote und vor allem auch infizierte Wildvögel gefunden.

Entwarnung gebe es jedoch noch keine, die Gefahr sei noch nicht gebannt, sagt Greber. Aufgrund der Eisbildung im See ziehen bestimmte Vogelarten weiter, sie könnten den aggressiven Virus in anderen Regionen weiter streuen. Gleichzeitig kommen wieder neue Vogelarten an den Bodensee und erhöhen das Infektionsrisiko. In den Bereichen mit erhöhtem Risiko, also von den Bodenseeufer-Gemeinden bis nach Feldkirch werden die aktuellen Vorsorgemaßnahmen in nächster Zeit aufrecht erhalten, sagt Greber, in den Gemeinden die außerhalb dieser Schutzzone liegen, könnte die Stallpflicht bis Weihnachten aufgehoben werden.

Zahlreiche H5N8-Tests

Vor knapp einem Monat hat die Vogelgrippe Vorarlberg richtig erwischt. Der Verdacht auf einem Betrieb in Hard hat sich bestätigt, 1.100 Tiere mussten gekeult werden. Ein weiterer Verdachtsfall in Möggers hat sich nicht bestätigt. Auch die Proben aller 26 gewerblichen Geflügelhalter in der Schutzzone waren negativ - mehr dazu in: Keine weiteren Vogelgrippe-Fälle in den Betrieben.