Grüne sehen Verbindendes, FPÖ Stillstand

Nach dem Sieg von Alexander Van der Bellen bei der Bundespräsidenten-Stichwahl zeigt sich Grünen-Klubobmann Johannes Rauch erfreut und erleichtert. FPÖ-Landesobmann Reinhard Bösch befürchtet nun einen Stillstand in Österreich.

Johannes Rauch

ORF

Vorarlberger Grünen-Chef Johannes Rauch

„Ich freue mich sehr und bin wirklich erleichtert“, sagt Rauch in einer ersten Reaktion im ORF Vorarlberg-Interview. Österreich bekomme einen Bundespräsidenten, der das Zeug habe, auch jene mitzunehmen, die ihn nicht gewählt haben.

Rauch: „Van der Bellen kann Gräben schließen“

Van der Bellen habe die Fähigkeit, die aufgebrochenen Gräben zu schließen und jetzt verbindend zu wirken, so Rauch. Das sei auch dringend notwendig, da der Wahlkampf vor allem von der anderen Seite mit Brutalität geführt worden sei, die er bisher nicht gekannt habe.

Reinhard Bösch FPÖ

ORF

FPÖ-Chef Reinhard Bösch

Bösch: „Ergebnis bedeutet Stillstand“

Bösch betont im ORF Vorarlberg-Interview, dass man das Bundesergebnis und das Landesergebnis getrennt voneinander betrachten müsse. Mit dem Vorarlberger Ergebnis sei er zufrieden, da es hier eine Kampagne gegen Hofer von allen anderen Parteien und verschiedensten Gruppierungen gegeben habe. Auf Bundesebene tue ihm das Ergebnis sehr leid.

Ein Bundespräsident Van der Bellen bedeute Stillstand, die Regierung werde im Nicht-regieren verharren und die EU werde weiter an den Abgrund gehen, so Bösch. Mit einer Anfechtung der Wahl rechnet er nicht.

Landeshauptmann Wallner

ORF

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP)

Wallner: „Wahl der Vernunft“

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) ist mit dem Ergebnis zufrieden. Für ihn war es eine „Wahl der Vernunft“. Die Wähler hätten sich mit einem Blick auf das internationale Ansehen Österreichs entschieden. Zurufe aus dem rechtsnationalen Lager Europas seien in Vorarlberg nicht besonders gut angekommen, so Wallner: „Wir fühlen uns im Boot mit Le Pen, Wilders und Hofer nicht besonders wohl“.

Das aggressive Auftreten vor allem am Schluss von Hofer und den Freiheitlichen habe dem Amtsverständnis nicht entsprochen, so Wallner. Das habe seiner Ansicht nach den Ausschlag für Van der Bellen gegeben. Vom neuen Bundespräsidenten erwartet sich Wallner, dass er die Gräben schließe. Das sei keine leichte Aufgabe, er traue es Van der Bellen aber zu.

Sprickler-Falschlunger SPÖ

ORF

SPÖ-Landesparteichefin Gabriele Sprickler-Falschlunger

Sprickler-Falschlunger: „Solidarität statt Hetze“

„Ich freue mich sehr, es ist ein Sieg der Vernunft“, sagt die designierte SPÖ-Landesparteichefin Gabriele Sprickler-Falschlunger. Die SPÖ habe Van der Bellen sehr offensiv unterstützt. Die Wähler hätten sich mehrheitlich für Solidarität anstatt Hetze entschieden.

Wichtig sei es nun, zur Sachlichkeit zurückzukehren, dafür sei Van der Bellen ein Garant, so Sprickler-Falschlunger. Von ihm erwartet sie sich, dass er auch jene Menschen hereinholt, die ihn nicht gewählt haben.

Scheffknecht NEOS

ORF

NEOS-Sprecherin Sabine Scheffknecht

Scheffknecht: „Für Weltoffenheit entschieden“

Österreich habe sich für einen weltoffenen und europafreundlichen Bundespräsidenten entschieden, sagt NEOS-Sprecherin Sabine Scheffknecht. Das begrüße sie. Man dürfe aber nicht vergessen, dass es vielen schwer gefallen sei, das Kreuz bei einem der beiden Kandidaten zu machen.

Der Wahlkampf habe dazu beigetragen, dass die Politikverdrossenheit gestiegen sei, so Scheffknecht. Dem müsse Van der Bellen nun entgegentreten. Es sei wichtig, dass er sich für Reformen einsetzt. Sollte es nicht zu Reformen kommen, könnte er vielleicht auch nahelegen, dass es zu Neuwahlen kommt.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Rauch und Bösch im Interview

Hier sehen Sie Grünen-Klubobmann und FPÖ-Landesobmann Reinhard Bösch im „Vorarlberg heute“-Interview.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Landeshauptmann Wallner zur Wahl

Im Interview zu sehen sind Markus Wallner, Gabriele Sprickler Falschlunger und Sabine Scheffknecht.

Wahlanalyse von Chefredakteur Gerd Endrich

ORF-Vorarlberg Chefredakteur Gerd Endrich analysiert die Ergebnisse der Bundespräsidentenstichwahl.

Links: