Negative Energiebilanz für Vorarlberg

In Vorarlberg ist der Energieverbrauch laut Statistik Austria im Vorjahr gestiegen. In einigen Bereichen steht die aktuelle Entwicklung der angestrebten Energieautonomie entgegen. Das Land lässt sich aber nicht entmutigen.

Waren es bundesweit drei Prozent, so stieg in Vorarlberg der Energieverbrauch im Vorjahr um zwei Prozent auf 12 Milliarden Kilowattstunden. Hinzu kommt, dass der Verbrauch von Energie aus erneuerbaren Quellen um vier Prozent abnahm. Christian Vögel, Leiter der Abteilung Energie des Landes, erklärt die negative Bilanz mit der kälteren Witterung im Jahr 2015 gegenüber dem Jahr davor.

Wo man aber die größten Probleme habe, um die Energieautonomiezeile zu erreichen, sei der Bereich der Mobilität, „also der Treibstoffverbrauch für Fahrzeuge.“ Laut aktuellen Zahlen stieg der Energieverbrauch im Verkehr um drei Prozent. Was Vögel aber nicht zur Gänze den Vorarlbergern anlasten will: Bis zu 30 Prozent seien dem Tank-Tourismus geschuldet.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Vorarlbergs Energieverbrauch ist im Vorjahr gestiegen. Für Vorarlberg bedeutet das einen ordentlichen Rückschlag, schließlich ist es das Ziel, bis 2050 energieautonom zu sein.

Nachdruck durch Klimawandel

Neben dem Problemfeld Verkehr verweist Vögel auf Vorarlbergs Industrie. Hier sei trotz Produktionssteigerung der Energieverbrauch zumindest stabilisiert worden, eine Senkung sei allerdings noch nicht abzusehen. Im Gegensatz zu den Haushalten: Hier gelinge durch Sanierung und moderne Bauweise seit langem eine Senkung des Energieverbrauchs.

Aus diesem und aus anderen Gründen glaubt Vögel, dass Vorarlberg bis 2050 energieautonom werden kann: „Es werden einige Tendenzen eintreten, die uns unterstützen werden, das ist zum Beispiel der technologische Fortschritt.“ Vögel glaubt auch, dass in manchen Bereichen Sättigungseffekte eintreten werden. Außerdem werde der Klimawandel „so einen Handlungsdruck erzeugen, dass man diese Aufgaben mit großen Nachdruck angehen wird.“

Neue Berechnungsmethode?

Zu diesen Aufgaben gehört auch die anstehende Diskussion des Landes mit der Statistik Austria. Diese hat laut Vögel ihre Berechnungsmethode geändert, wodurch die aktuelle Energiebilanz für Vorarlberg negativer ausfiel, als die landeseigenen Daten vermuten ließen. Österreichweit ist der Energieverbrauch laut Statistik Austria im Vorjahr dreimal so stark angestiegen wie die Wirtschaftsleistung.