15-jähriges Mädchen misshandelt und gefilmt

Eine 15-jährige Vorarlbergerin soll im April auf einer Geburtstagsfeier von mehreren Personen misshandelt worden sein. Die Tat sei gefilmt und über soziale Netzwerke verbreitet worden, berichtet die Mutter des Mädchens.

Ein 16-Jähriger soll das Mädchen auf einer Geburtstagsparty zunächst sexuell genötigt haben. Dann sei die 15-Jährige von anderen Mädchen misshandelt und gequält worden sein, erzählte die Mutter im Gespräch mit dem ORF Vorarlberg. „Die haben sie dann aus dem Zimmer herausgeschleppt, auf den Boden gelegt und haben wirklich ganz grausame, perverse oder abartige Sachen mit ihr gemacht.“ Anschließend habe ein Video in den sozialen Netzwerken die Runde gemacht.

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Gewalttat gefilmt

Eine 15-Jährige soll in Vorarlberg misshandelt und dabei gefilmt worden sein. Martin Kopf im Gespräch mit der Mutter des Mädchens, die anonym bleiben will.

Am kommenden Montag werden sich zwei Angeklagte, ein 16-jähriger Bursch und ein Mädchen, vor Gericht verantworten müssen. Ihnen wird unter anderem anderem sexueller Missbrauch einer wehrlosen Person, Körperverletzung und pornografische Darstellung einer Minderjährigen vorgeworfen.

Rüdisser: Gewalt unter Mädchen nimmt zu

Vorfälle wie dieser würden sich immer wieder ereignen, sagte Ruth Rüdisser, Fachbereichsleiterin der Opferschutzstelle des ifs, am Freitagabend im „Vorarlberg heute“-Studiogespräch. Neu sei, dass die Gewalt vermehrt auch von Mädchen ausgeübt werde: „Die Gewalt unter Mädchen nimmt in den letzten Jahren leider zu, und zwar die körperliche Gewalt, dass Mädchen sich gegenseitig schlagen, treten usw.“

Hinzu komme, dass Handyaufnahmen noch dazu verwendet würden, „um zusätzliche Gewalt auszuüben.“ Jemandem Gewalt zuzufügen und das dann auch noch zu zeigen sei „doppelt und mehrfach brutal“. Und: „Wir wissen, dass die Filme nicht zurückgeholt werden können.“ Zwar könne man die Videos aus den sozialen Netzwerken löschen - zumeist gebe es dann aber immer noch irgendwo eine Kopie, die erneut verbreitet werden könnte.

Verhandlung am Montag

Die ifs Opferschutzstelle begleite die Opfer schon in der Zeit vor der Anzeige und bis nach einem möglichen Verfahren. Ziel sei, den Opfern Sicherheit zu geben, damit sie über das sprechen könnten, was ihnen wiederfahren sei. Danach gelte es zu eruieren, ob etwa eine Psychotherapie oder Beratung nötig sei, so Rüdisser.