Land sagt Fachärztemangel den Kampf an

Die Politik will Fachärzte ins Land locken: Mit einer neuen Kampagne unter dem Titel „Go Vorarlberg“ wirbt man unter anderem mit guten Arbeitsbedingungen. Der Bedarf an Fachärzten ist groß.

Rund 4.000 Menschen arbeiten derzeit in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern, nur 710 davon sind Mediziner. Seit Jahren schon bemüht sich das Land, einen ausreichenden Personalstand für die medizinische Versorgung. Erschwerend hinzukommt, dass die Nachbarn Deutschland und Schweiz ebenfalls um den ärztlichen Nachwuchs buhlen.

Pressefoyer Fachärztemangel

KHBG

Daher ist es laut Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) unabdingbar, die Stärken Vorarlbergs national und international herauszustreichen: „Im Kern geht es jedenfalls darum, dass wir ein attraktiver Standort sein wollen und sein müssen.“

Kampagne setzt auf Soziale Medien

Daher drehen sich die Hauptthemen der neuen Kampagne, mit der vor allem Fachärzte angesprochen werden sollen, um jene Bereiche, mit denen Vorarlberg punkten kann, erklärt Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP): „Man muss Aufstiegsmöglichkeiten anbieten, man muss Karrierechancen anbieten können im Unternehmen, man muss etwas tun für die Weiterbildung, man muss auch, das wissen wir heute ziemlich genau, ein gutes Angebot im Bereich von Kinderbetreuung anbieten.“

Diese Themen sollen nicht nur mittels klassischen Werbeplakaten und auf Messeständen präsentiert werden. Die neue Kampagne setzt erstmals ganz stark auf Soziale Medien. Insbesondere der neue Facebook-Auftritt der Landeskrankenhäuser soll Mediziner anlocken, erklärt Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Krankenhausbetriebsgesellschaft.

Jährlich 40-60 Mediziner gebraucht

Die Zahl der jährlich benötigten neuen Ärzte ist laut Fleisch durchaus eine Herausforderung: Zwischen 40 und 60 Medizinern werden gebraucht. „Das heißt aber nicht, dass die ausgebildet werden müssen, sondern die können auch von anderen Institution zu uns kommen.“ Für die Krankenpflege sei in den kommenden Jahren noch genügend Personal vorhanden, ergänzt Landesrat Bernhard. Dann aber werde es ebenfalls eng. Wie sehr, soll eine gerade beauftragte Bedarfsstudie eruieren.