Neues Ölz-Werk sorgt für Diskussionen

Die geplante Errichtung eines Produktionsstandortes von Ölz Meisterbäcker in Weiler sorgt für Diskussionen. Das Werk soll in einer bisherigen Landesgrünzone errichtet werden. Bedenken gibt es auch wegen des zusätzlichen Verkehrs. In der Landesregierung unterstützt man das Projekt.

Das Dornbirner Unternehmen Ölz Meisterbäcker will expandieren und prüft einen Betriebsstandort in Weiler. Laut Wirtschaftspresseagentur sollen im Ortsteil Buxera 45.000 Quadratmeter aus der Landesgrünzone herausgenommen und umgewidmet werden.

Meisterbäcker Ölz in Dornbirn ist nach Angaben von Geschäftsführer Bernhard Ölz seit fünf Jahren auf der Suche nach einem zweiten Betriebsstandort. Der soll auf einer 45.000 Quadratmeter großen Fläche in der Landesgrünzone in Weiler entstehen. Laut Wirtschaftspresseagentur geht es im Endausbau um 300 Arbeitsplätze, die dort geschaffen werden sollen. Die Flächen gehören großteils privaten Besitzern, ein Antrag auf Herausnahme aus der Grünzone wurde bereits gestellt.

Verfahren bei der Landesraumplanungsstelle

Bürgermeister Dietmar Summer stellt sich voll hinter das Projekt. Im Tausch für die Umwidmung biete die Gemeinde an, einen Teil eines anderen, laut Summer landwirtschaftlich gleich wertvollen Grundstücks, in Landesgrünzone zu verwandeln. Das ist eine Möglichkeit im Raumplanungsgesetz, um den Ausverkauf der Landesgrünfläche zu verhindern - vorausgesetzt die Behörde urteilt gleich. Nach Angaben von Bürgermeister Summer wären die Kompensationsflächen sogar größer als 45.000 Quadratmeter. Man habe bereits zweimal nachgebessert was das Angebot der Kompensationsflächen angehe, so Summer.

Neues Grundstück Meisterbäcker Ölz

ORF

Auf diesem Grundstück möchte die Großbäckerei Ölz einen weiteren Produktionsstandort errichten.

Nachbargemeinde Klaus mit Bedenken

Protest gegen das geplante Projekt in Weiler gibt es unter anderem aus der wirtschaftlich gut erschlossenen Nachbargemeinde Klaus. Bürgermeister Werner Müller hat Bedenken, die Gemeindevertretung von Klaus hat einen Fragenkatalog an die Raumplanungsabteilung und an die Landwirtschaftskammer gerichtet. Darin gehe es vor allem um den zusätzlichen Verkehr von bis zu 150 Lkw pro Tag.

Rüdisser sieht Vorhaben positiv

Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP) sieht die geplante Ansiedlung von Ölz Meisterbäcker in Weiler positiv. Das Unternehmen habe dringenden Erweiterungsbedarf und sei seit Jahren auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Jetzt gehe es darum, die nötigen Fragen der Raumplanung abzuklären und so rasch wie möglich eine Lösung zu präsentieren. Dass dabei 45.000 Quadratmeter aus der Landesgrünzone herausgenommen werden müssen, sieht Rüdisser allerdings als problematisch. Man müsse aber auch bedenken, dass die Zahl der Arbeitsplätze und damit der Nutzungsdruck stetig gewachsen sei. Die Raumplanung müsse die Interessen abwägen.

Landwirtschaftskammer Josef Moosbrugger sagt, er habe noch keine genauen Unterlagen dazu. Die Ersatzflächen, die angeboten werden, seien in den meisten Fällen von geringerer Qualität.

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Im „Vorarlberg heute“-Beitrag von Bernhard Stadler kommt Dietmar Summer, Bürgermeister von Weiler, zu Wort.

Kritik von Grünen und Landwirtschaftskammer

Die Grünen kritisieren das Projekt: Es sei absolut nicht nachvollziehbar, eine wertvolle landwirtschaftliche Fläche, die in der Landesgrünzone liegt, zu zerstören. Es gebe ausreichend bewilligte Betriebsflächen im Rankweiler Römergrund, im Betriebsgebiet Hohenems und in Rheintal Nord, die der Bäcker Ölz käuflich erwerben könne, so die Grüne Raumplanungssprecherin Nina Tomaselli. Die Grünen würden die Betriebsansiedlung im Raumplanungsbeirat keinesfalls unterstützen.

Auch die Landwirtschaftskammer Vorarlberg lehnt die Betriebsansiedlung ab. Ein Grundstückstausch bringe der Landwirtschaft in diesem konkreten Fall nichts, sagt Präsident Josef Moosbrugger. Hier würden 45.000 Quadratmeter einfach verschwinden. Damit gehe der „rasende Bodenverbrauch“ munter weiter, „und das inzwischen in der Landesgrünzone. So kann das nicht weitergehen.“ Moosbrugger rief die Verantwortlichen auf, eine andere Variante für das Projekt in Weiler auszuarbeiten.