Vogelgrippe-Virus deutlich aggressiver

Die Vogelgrippe am Bodensee hat sich laut Experten deutlich stärker verbreitet als vor zehn Jahren. Das Virus sei aggressiver. Fast alle toten Wildvögel, die untersucht wurden, hätten auch das Virus H5N8, sagt Wolfgang Fiedler, Ornithologe am Max-Planck-Institut in Radolfzell.

Die Vogelgrippe im Jahr 2016 unterscheide sich deutlich von der vor zehn Jahren, sagt Fiedler. Die Seuche tritt heuer 100-mal häufiger auf als vor zehn Jahren. Fiedler rechnet aber damit, dass sich die Lage bis im Frühjahr beruhigen werde. Bisher sei die Vogelgrippe bei Wildvögeln in Mitteleuropa immer „erstaunlich“ schnell wieder zurückgegangen.

200.000 Wasservögel

Am Bodensee leben ca. 200.000 Wasservögel.

Experte rät zur Stallpflicht

In den benachbarten Deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg wird bereits eine generelle Stallpflicht für Geflügel überlegt. Das heißt, die Tiere müssen im Stall bleiben, egal ob sie sich in der Nähe eines Bestandes mit Vogelgrippe befinden oder nicht. Ähnliche Überlegungen gibt es auch in der Schweiz und in Österreich. Die Vogelgrippe in diesem Jahr ist jedenfalls deutlich weiter-verbreitet als noch vor zehn Jahren, sagt Fiedler. Er hält die Einführung der generellen Stallpflicht für sinnvoll.

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ORF-Redakteur Peter Metzler im Gespräch mit Wolfgang Fiedler, Ornithologe.

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