Was die Pharmaindustrie Vorarlbergs Ärzten zahlt

Vorarlbergs Krankenhäuser erhielten im Vorjahr 170.000 Euro von der Pharmaindustrie. Die Zuwendungen an die Ärzte im Land könnten diese Summe sogar noch übersteigen. Diesen Schluss lassen die Pharma-Tranzparenzdatenbanken und eine Analyse des Ludwig Boltzmann Instituts zu.

Laut der Analyse zahlten zwölf Pharmaunternehmen 62 Vorarlberger Ärzten im Vorjahr insgesamt 47.000 Euro - für Fortbildung und Beratung. Es waren aber zehnmal mehr Unternehmen, die um die Gunst der Ärzteschaft buhlten.

Höchstsatz bei 3.000 Euro

Zwar kann man die 47.000 Euro nicht einfach mit zehn multiplizieren, die Geldflüsse an Vorarlbergs Ärzte dürften aber doch um ein Vielfaches höher gewesen sein. Umso mehr, als laut Analyse des Boltzmann Instituts von bundesweit 22 Millionen an Ärzte geflossenen Euro nur knapp ein Viertel mit einem Namen verknüpft ist: Das Gros der Mediziner will anonym bleiben - vor allem jene, die richtig viel kassieren.

So lag der - ausgewiesene - Vorarlberger Höchstsatz für einen Oberarzt bei knapp 3.000 Euro, am geringsten wurde mit 100 Euro eine praktische Ärztin bedacht. Das lässt den Schluss zu: Je größer die Patientenzahl, auf die ein Arzt Einfluss nehmen könnte, desto höher die Honorare.

Geld für Tagungen und Spesen

Im August war bekanntgeworden, dass Pharmakonzerne 2015 knapp 170.000 Euro an Vorarlberger Krankenhäuser gezahlt hatten. Dabei soll es um Zuwendungen für Tagungen, Reise- und Übernachtungskosten gegangen sein - mehr dazu in 170.000 Euro von Pharmakonzernen an Spitäler. Auch niedergelassene Ärzte erhielten Geld aus der Pharma-Industrie - mehr dazu in Pharma-Geld auch für niedergelassene Ärzte.

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