Montafon liebäugelt mit Heliskiing

Im Montafon läuft derzeit ein touristischer Markenbildungsprozess. Dabei wird auch über die Möglichkeit des Heliskiing diskutiert. Erste Ergebnisse wird es nach dem 1. Dezember geben. Heliskiing wurde im Montafon bereits früher angeboten.

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Montafon denkt über Heliskiing nach

Franz-Michel Hinteregger hat mit Andreas Schmid vom Alpenverein Vorarlberg, dem Gaschurner Skiführer und Skischulleiter Fredi Immler und dem Gaschurner Bürgermeister Martin Netzer.

Das Heliskiing, das es in Vorarlberg derzeit - viel kritisiert - nur am Arlberg gibt, ruft im Montafon wehmütige Erinnerungen hervor: Von den 1970er- bis Mitte der 1980er-Jahre war in der Silvretta dafür ständig ein Hubschrauber stationiert. Mehrere Gipfel wurden angeflogen. Ende der 80er Jahre wanderte die Flugerlaubnis ins Arlberggebiet. Das habe man damals nicht ganz verstanden und sich auch darüber geärgert, sagt der Gschurner Skischulleiter Fredi Immler.

Wie erwünscht das Heliskiing im Montafon tatsächlich noch oder wieder ist, wird in einem Markenbildungsprozess gerade erhoben, erklärt Bürgermeister Markus Netzer (ÖVP). Das Heliskiing sei ein Produkt, und nun gelte es zu schauen, ob das Produkt zum Image der Marke Montafon passe. Hubschrauber, die besonders im Winter besser ausgelastet sein sollten, gibt es jedenfalls genügend.

Vielkritisiertes Heliskiing

Am Arlberg ruft derweil die wahrscheinliche Verlängerung der Heliskiing-Möglichkeit auf zwei Zielpunkte oberhalb von Lech den Alpenverein und Naturschutzorganisationen auf den Plan. Der Alpenverein, der in Vorarlberg rund 24.000 Mitglieder zählt, stützt sich im Kampf gegen die Fliegerei auf die von allen Alpenländern im Jahr 2002 unterzeichnete Alpenkonvention. Mehr dazu in Heliskiing: Alpenschützer kritisiert Vorarlberg und Alpenverein fordert Heli-Skiing-Verbot.

Nach Ansicht von Grünen-Tourismussprecher Christoph Metzler ist Helikiing nichts anderes als ein „elitäres Lockangebot für reiche Touristen auf Kosten der Natur“. Die Bewilligung für die Flüge am Arlberg sei nicht nachvollziehbar - es gebe keine aufwändigere, lautere und treibstoffintensivere Art, Skifahrer auf Berggipfel zu transportieren. Vorarlberg punkte vielmehr mit dem Konzept des sanften und naturnahen Tourismus.