Villen-Streit: Stadt spricht sich gegen Erhalt aus

Die Bregenzer Stadtvertretung hat sich am Donnerstagabend gegen den Erhalt der Villa Freudeck am Ölrain entschieden. Der Abriss der Villa sei aus rechtlichen Gründen nicht zu verhindern, so die Argumentation.

Antrag abgelehnt

In der Sitzung der Bregenzer Stadtvertretung ist Donnerstagabend der Antrag der Sozialdemokraten zur Erhaltung der Villa Freudeck am Ölrain von allen anderen Fraktionen (ÖVP, Grüne, FPÖ und NEOS) abgelehnt worden.

„Der Beschluss geht weit über den Anlassfall hinaus“, betont die grüne Stadtplanungsstadträtin und Vize-Bürgermeisterin Sandra Schoch. Obwohl die Villa Freudeck nicht zu halten sei, sei die Debatte über die Zukunft des Ortsbildschutzes in der Stadtvertretungssitzung äußerst wichtig gewesen.

Ortsbildinventar erstellen

Die Stadt werde deshalb ein Ortsbildinventar erstellen und auf dieser fachlichen Grundlage den Schutz von erhaltungswürdigen Objekten, Ensembles und Ortsteilen verbessern. „Die Stadt muss vorgeben, wo Altes erhalten werden und wo Neues entstehen soll“, so Schoch. Letztlich gehe es darum, den Charakter der Stadt zu erhalten und gleichzeitig leistbares Wohnen zu ermöglichen.

Schoch stellt sich vor Bürgermeister

Schoch nimmt Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) in Schutz. Linhart könne den Abriss als Baubehörde nicht verhindern, ohne das Gesetz zu brechen, sagt Schoch in einer Aussendung.Enttäuschend war laut Schoch auch der ausschließlich taktische Zugang von SPÖ-Stadtrat Michael Ritsch, der sich den Zukunftsfragen nicht ansatzweise gestellt habe und nur versuchte, Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) für den Abriss der Villa verantwortlich zu machen.

Villa Blumenstraße 3

BDA

Villa Freudeck in der Blumenstraße 3.

Wohnanlage soll gebaut werden

Die Villa in der Blumenstraße 3, in der einst der Fabrikant Karl Höll lebte, steht in einem Villenviertel in Bregenz. Nun soll die Villa abgerissen werden und eine Wohnanlage mit sieben Wohneinheiten weichen. Das Nachbarhaus Blumenstraße 1 steht unter Denkmalschutz.

Bürgerinitiative fühlt sich im Stich gelassen

Die Gegner des Abrisses fühlen sich nach der Stadtvertretungssitzung im Stich gelassen. Es sei ein abgekartertes Spiel gewesen. Die Bürgerinitiative überreichte bei der Stadtvertretungssitzung eine Petition. Die Initiative ist gegen den Abriss der Gründerzeit-Villa - mehr dazu in Wachsender Widerstand gegen Villen-Abriss (vorarlberg.ORF.at; 2.11.2016).

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