Heliskiing: Alpenschützer kritisiert Vorarlberg

Die Bewilligung für Heliskiing am Arlberg soll bis 2021 verlängert werden. Peter Haßlacher, der Vorsitzende der Alpenschutzkommission, reagiert mit Unverständnis. Kritik kommt auch von der SPÖ und dem Umweltdachverband.

Lech ist derzeit das einzige Skigebiet in Österreich, in dem Heliskiing erlaubt ist. In allen anderen Bundesländern gebe es ein absolutes Heliskiingverbot, so Haßlacher: „Für uns ist es unverständlich, dass es dazu in Vorarlberg noch nicht gereicht hat.“ Das „Verlangen nach einem gänzlichen Verbot“ werde durch die Alpenkonvention unterstützt. Sie verlange eine „sehr restriktive Genehmigungspraxis bei Heliskiing“.

SPÖ ortet Widerspruch

Auch die SPÖ Vorarlberg spricht sich gegen die Verlängerung der Heliskiing-Genehmigung am Arlberg aus. Laut Landesgeschäftsführer Reinhold Einwallner gibt es keinen vernünftigen Grund, die Genehmigung zu verlängern. Damit stellt sich die SPÖ hinter die Forderung der Vorarlberger Naturschutzorganisationen - mehr dazu in Alpenverein fordert Heli-Skiing-Verbot (vorarlberg.ORF.at; 27.6.2016).

Für die SPÖ ist vor allem der Umweltaspekt zu beachten. Einerseits finanziere das Land die Kampagne „RespekTIERE deine Grenzen“, um für Rückzugsgebiete der Tiere zu sensibilisieren. Andererseits werde ein Vordringen von Skifahrern mit Hubschraubern in bislang unberührte Gebiete erlaubt. Das sei ein klarer Widerspruch.

Genehmigungen auch in anderen Gebieten?

Zu hinterfragen sei auch die bisherige Genehmigungspraxis auch angesichts möglicher Anfragen in anderen Gebieten. Derzeit gebe es nur eine Genehmigung für den Arlberg. Die Frage, ob man Heliskiing in Vorarlberg möchte, müsse daher grundlegend mit ja oder nein beantwortet werden. Aus gutem Grund erlaube kein anderes Bundesland den Skisport mit Hubschraubertransfer.

Klares Nein von Rüdisser gefordert

Die SPÖ fordert den zuständigen Landesrat, Karlheinz Rüdisser (ÖVP), auf, die Ausnahmegenehmigung am Arlberg nicht mehr zu verlängern. „Die Tourismusregion verliert dadurch keinen Cent an Wert. Aber die Natur hätte ein großes Rückzugsgebiet zurückgewonnen“, so Einwallner.

„Heliskiing widerspricht Alpenkonvention“

Auch der Österreichische Umweltdachverband unterstützt die Forderung: "Heliskiing ist eine Form von Tourismus, die wir in Österreich nicht wollen und auch nicht brauchen“, so Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes. Das Heliskiing widerspreche dem Tourismus- und Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention, und diese sei seit 2002 in Österreich geltendes Recht. Das Argument, Heliskiing locke Touristen an, lasse er nicht gelten - andere, wie etwa Tourengeher, würden daruch dafür abgeschreckt.

Wucher hat um Verlängerung angesucht

Die letzte Genehmigung erteilte das Land für die Firma Wucher im Jahr 2012. Im Frühjahr ist die Genehmigung abgelaufen. Angeflogen werden die Berggipfel „Mehlsack“ und „Schneetäli“. Es geht um rund 250 Flüge pro Skisaison. Das Unternehmen hat beim Land um Verlängerung der Genehmigung angesucht. Das Ansuchen werden nun geprüft, heißt es von Seiten des Landes. Der Arlberg ist das einzige Skigebiet in Österreich, das Heliskiing anbietet.