Religionsunterricht abschaffen?

Soll der Religionsunterricht an Schulen abgeschafft werden? Immer weniger katholische Religionslehrer stehen einer immer größer werdenden Zahl an Schülern aus anderen Glaubensgemeinschaften gegenüber. Die Lösungen sehen Experten im interreligiösen Unterricht.

Die Frage nach der Notwendigkeit von Religionsunterricht wird immer wieder diskutiert. Luxemburg hat seit diesem Schuljahr den Religionsunterricht komplett abgeschafft, um Kirche und Staat klar zu trennen. Das komme in Österreich nicht in Frage, sagt Theo Lang, Schulamtsleiter in der Diözese Feldkirch. Kirche und Staat seien in Österreich dazu aufgefordert, sich gegenseitig zu unterstützen.

Zahl der Nicht-katholischen Kinder steigt

In Vorarlberg nimmt die Zahl der Schüler aus anderen Glaubensgemeinschaften - vor allem in den städtischen Gebieten - zu. Teilweise gebe es bereits Schulen an denen katholische Kinder in der Unterzahl sind, sagt Lang. Er will aber trotzdem am Religionsunterricht festhalten. Das Interesse von Schülern sei auch gegeben: 90 Prozent der Vorarlberger Schüler nehmen am Religionsunterricht teil.

Interreligiöser Unterricht als Lösung

Auch für Ursula Rapp, Islambeauftragte der Diözese Feldkirch, ist der Religionsunterricht wichtig für die ganzheitliche Bildung der Kinder. Ethikunterricht - wie er an höher bildenden Schulen angeboten wird, sei da zu wenig, so Rapp. Die Lösung liegt für Rapp im interreligiösen Unterricht. Das würde heißen, Kinder aus verschiedenen Religionen haben auch gemeinsamen Religionsunterricht. Es sei schade, wenn Kinder in allen Gegenständen zusammen unterrichtet werden - nur die Religion wird als Trennendes erlebt. Doch dafür bräuchte es laut Rapp großes Umdenken im Schulsystem.

Religionslehrer-Mangel in Vorarlberg

In Vorarlberg gibt es - im Gegensatz zum Rest von Österreich - zu wenige katholische Religionslehrer. Lang sieht das Problem im neuen Ausbildungskonzept. Viele Studenten seien verunsichert - ein Einzelstudium für Religionspädagogik sei nicht mehr möglich.

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