Mit Sexvideos erpresst: Bedingte Haftstrafe

Am Landesgericht Feldkirch ist am Dienstag ein 41-Jähriger wegen geschlechtlicher Nötigung, Erpressung und Betrug zu einem Jahr bedingter Haft verurteilt worden. Er versprach jungen Frauen viel Geld für Prostitution und erpresste sie teilweise mit Sexvideos.

Der Prozess war bis am späten Nachmittag anberaumt, aber überraschend schnell fertig. Denn: Der Angeklagte war gleich zu Beginn der Verhandlung vollumfänglich geständig. Der Türke hat über Facebook in einem Zeitraum von knapp zwei Jahren in Summe neun junge Vorarlbergerinnen zwischen zwanzig und dreißig Jahren kontaktiert und ihnen mehrere tausend Euro pro Geschlechtsverkehr in Aussicht gestellt, wenn sie bei einem Begleitservice in der Schweiz arbeiten.

Tausende Euro erpresst

Eine Bedingung war dann schließlich, dass sie - zu „Testzwecken“, wie er es nannte - zunächst einmal mit ihm Geschlechtsverkehr haben mussten. In ein paar Fällen kam es dazu. Geld für die Frauen gab es nicht. Dafür wurde der Geschlechtsakt heimlich gefilmt. Der Angeklagte drohte, die Videos zu veröffentlichen, sollten die Frauen jemandem etwas erzählen. In einem Fall hat er von einer Frau mehrere tausend Euro erpresst.

Zeuginnen mussten nicht aussagen

Aufgrund des Geständnisses mussten die Zeuginnen beim Prozess selbst nicht mehr aussagen. Von der Anklage wegen Menschenhandel und wegen beharrlicher Verfolgung wurde der 41-Jährige freigesprochen. Er wurde aber wegen Betrug, Erpressung und sexueller Nötigung schuldig gesprochen und zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Das heißt, er muss die Strafe nur absitzen, wenn er sich innerhalb von drei Jahren wieder etwas zu schulden kommen lässt. Der Angeklagte nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft hat sich Bedenkzeit erbeten. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig.