Dunkle Wolken am Konjunktur-Himmel

Die Stimmung unter den Vorarlberger Industriebetrieben befindet sich weiter in Sinkflug: Der Geschäftsklimaindex sank auf den niedrigsten Wert seit zwei Jahren, heißt es von der Industriellenvereinigung Vorarlberg.

45 Unternehmen mit insgesamt 22.600 Mitarbeitern haben sich an der Konjunkturumfrage für das dritte Quartal 2016 beteiligt. Ergebnis: Der Geschäftsklimaindex - der Mittelwert aus der Einschätzung der gegenwärtigen Geschäftslage und der Geschäftslage in sechs Monaten - sank von 25,6 auf lediglich 20,2. Laut Industriellenvereinigung handelt es sich um den schlechtesten Wert seit zwei Jahren.

Burtscher kritisiert „Reformunwillen“

Für Geschäftsführer Mathias Burtscher besteht die Gefahr, dass die Industrie an Schwung verliere: "Ein nicht unerheblicher Grund dafür sind schlechter werdende wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, vor allem auf Bundesebene.“

Einmal mehr wiederholte Burtscher seine Forderung nach einer Flexibilisierung der Arbeitszeit sowie investitionsfördernden Maßnahmen wie die Senkung der Körperschaftssteuer auf nicht entnommene Gewinne und Investitionsfreibeträge für die Unternehmen. Der „Reformunwille“ nehme erschreckende Maße an. Wenn in den kommenden Wochen keine wirtschaftspolitischen Entscheidungen getroffen werden sollten, sei es besser, die Karten neu zu mischen.

Unternehmen rechnen mit sinkenden Erträgen

Ein Blick auf die Einzelergebnisse der Konjunkturumfrage verrät, dass sowohl die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage, des aktuellen Auftragsbestands als auch der aktuelle Auslandsaufträge negativer ausfällt als noch im zweiten Quartal. Der Saldo von positiven und negativen Einschätzungen fällt allerdings weiterhin deutlich positiv aus. Zudem erwarten die Betriebe einen erhöhten Preisdruck in den nächsten drei Monaten.

Nur ein Prozent der Betriebe rechnen mit steigenden Erträgen in den kommenden sechs Monaten, 30 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus. Das soll sich allerdings nicht auf den Beschäftigungsstand auswirken: 18 Prozent der Unternhemen können sich sogar vorstellen, in den nächsten Monaten weitere Mitarbeiter einzustellen.