Autobahn: Sicherheitsrisiko „Linksfahrer“

Ärgerlich, gefährlich und nicht erlaubt: Notorisches Linksfahren auf Autobahnen und Schnellstraßen. Trotzdem hält sich gerade mal jeder dritte Vorarlberger an das Rechtsfahrgebot, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der ASFINAG.

Gleich nach dem Drängeln empfinden es Vorarlbergs Autofahrer als zweitgrößte Gefährdung und Stresssituation auf Autobahnen und Schnellstraßen: Das hartnäckige Fahren auf dem linken oder mittleren Fahrtstreifen, obwohl rechts genug Platz wäre.

Der Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot steht in Zusammenhang mit dem Risikofaktor Drängeln und wirkt sich nach einer aktuellen Umfrage negativ auf das Verkehrsklima und die Verkehrssicherheit aus. Zudem sorgt auf gut ausgebauten, mehrstreifigen Strecken für unnötige Staus.

Nur 30 Prozent fahren „immer“ rechts

Obwohl sich zwei Drittel der Vorarlberger von Langsamfahrern auf der linken oder der mittleren Fahrspur „gefährdet“ und sogar über 80 Prozent „gestresst“ fühlen, hält sich nach eigenen Angaben nur jeder Dritte „immer“ an das Rechtsfahrgebot. Zwei Drittel der befragten Autofahrer geben sogar an, manchmal bewusst auf dem linken Fahrstreifen zu bleiben.

Hilfsbereitschaft als Begründung fürs Linksfahren

Laut Emil Hell von der Asfinag wollen mehr als die Hälfte der Linksfahrer mit ihrem Verhalten den anderen Autolenkern das Einfädeln erleichtern. Weniger selbstlos sind diejenigen, die nur schneller vorankommen möchten - immerhin 40 Prozent der befragten Autofahrer. Und an dritter Stelle steht jenes Drittel, das fürchtet, einmal auf der rechten Spur angekommen, diese nicht mehr verlassen zu können.

Deutlich höheres Risiko von Auffahrunfällen

Doch gerade dieses, oft „gut gemeinte“, Linksfahren birgt ein hohes Risiko, so Hell, vor allem bei niedrigem Tempo. Es verleite andere Autofahrer zum Drängeln und damit steige das Risiko für Auffahrunfälle erheblich. Zudem fühlen sich laut der Befragung zwei Drittel der Vorarlberger durch Linksfahrer dazu verleitet, rechts zu überholen - ein ebenfalls hoher Risikofaktor, so Hell.

Die ASFINAG will daher mit der großangelegten Info-Kampagne „Rechts fahren, Stress sparen“ auf die Gefahren hinweisen. Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot auf Autobahnen und Schnellstraßen werden laut Autobahnpolizei Dornbirn übrigens mit 30 Euro geahndet.