Wieder Ärger um Tierschutzheim

Das Tierschutzheim in Dornbirn braucht eine neue Führung: Der Tierschutzheim-Verein wurde vor einem Jahr aufgelöst, der Betreiber wird neu ausgeschrieben. Jetzt wird gemutmaßt, dass lediglich der Namen geändert werden soll.

Der Streit ist alt und spielt sich im Vorarlberger Tierschutzverband ab, dem Dachverband der Tierschutzvereine Bregenz, Dornbirn und Höchst. Der Tierschutzverein Dornbirn wirft der bisherigen Führung Ungereimtheiten vor, etwa Schwarzarbeiten oder eine jahrelange Schwarzgeldkasse.

Nachdem der Streit nicht beigelegt werden konnte und der Vorstand nicht mehr funktionstüchtig war, hat die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn den Verein voriges Jahr aufgelöst. Das sei nicht gesetzeskonform, sagen die Dornbirner und haben deswegen eine Klage beim Verfassungsgerichtshof eingebracht - mehr dazu in Tierschutzheim-Verein aufgelöst.

Weiterführung unter anderem Namen?

Aktuell läuft die Ausschreibung für einen neuen Betreiber. Jetzt befürchten die Dornbirner, dass der Verein unter Bregenzer Führung weitergeführt wird - nur unter einem neuen Etikett. Man wisse, „dass mindestens seit August, Anfang September, bereits eine gemeinnützige Tierheim-GmbH gegründet wurde mit Sitz Martinsruh 5, also dem Sitz des Tierheimes“, sagt Elisabeth Ausserer, ehemalige Kassierin des Tierschutzverbandes Vorarlberg.

„Unsere Vermutung - oder beziehungsweise unser Verdacht - geht dahin, dass die Leute, die vorher schon das Tierheim geleitet haben, wiederum das Tierheim weiterleiten werden unter anderem Namen“, so Ausserer.

Masseverwalter: Nichts entschieden

Bedenken zu der neuen GmbH gibt es auch von der Tierrettung: „Jetzt plötzlich gibt es eine gemeinnützige Gesellschaft, die die Tierrettung betreibt und auch das Tierheim betreiben will“, so Karl-Heinz Hanny von der Tierrettung. So recht kenne er sich aber auch nicht aus.

Für Richard Forster, den eingesetzten Masseverwalter, ist noch nichts entschieden: „Dieser Bewerber, wenn er sich überhaupt bewirbt, wird gleich behandelt wie jeder andere Bewerber. “

Kommission hat das letzte Wort

Schlussendlich wird die Entscheidung von einem Gremium beschlossen - und den Tierschutzsprechern der Fraktionen aller Parteien. „Es gibt ein klares Komitee, das dann die Bewerbungen zu beurteilen hat“, sagt der zuständige Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP). „Und dann wird ein Vorschlag ausgearbeitet, und dieser ausgearbeitete Vorschlag wird dann den Tierschutzsprechern und dem Land zur Information vorgelegt.“

Es geht auch um Geld: Der neue Verein wird mit 350.000 Euro im Jahr unterstützt. Wer den Verein künftig führen soll, wird Anfang nächsten Jahres entschieden.